Eichstätt
Ein faszinierendes Hobby

07.05.2010 | Stand 03.12.2020, 4:02 Uhr

Der Stieglitz liebt Sämereien von Flockenblume, Disteln, Hirtentäschel. Aber auch einige Gartenblumen stehen auf seiner Speisekarte. Er kann mit etwas Glück bei uns entdeckt werden. - Foto: oh

Eichstätt (EK) An diesem Wochenende lädt der Landesbund für Vogelschutz (LBV) zum sechsten Mal zur "Stunde der Gartenvögel" ein. Ruth Alt, seit April diesen Jahres neue Vorsitzende der Kreisgruppe Eichstätt, hofft auf eine eben so gute Teilnahme wie zur Jahreswende bei der Stunde der Wintervögel.

Alle Menschen in Bayern sind aufgefordert, die Vögel in ihren Gärten zu zählen und an den LBV unter www.lbv.de zu melden. Wie im Winter, so zählt auch hier die höchste Anzahl jeder Vogelart, die während einer selbst gewählten Stunde an diesem Wochenende gezählt wird. Damit liefert die Aktion die Basis für eine bundesweite Langzeitstudie, die der LBV zusammen mit seinem Partner Naturschutzbund Deutschland (NABU) durchführt. Die Studie gibt wichtige Hinweise auf die Bestandsentwicklung häufiger Vögel und damit über schleichende Umweltveränderungen wie Klimawandel oder Artenschwund. Außerdem soll die Aktion helfen, das Wissen um die heimische Tierwelt zu erhalten.

Es ist schon ein Schauspiel, mit welcher Sorgfalt und Ausdauer die Blaumeise zum Beispiel Blatt für Blatt inspiziert, um das Futter für ihre Jungen zu beschaffen. Oder wer hat schon einmal gesehen, mit welcher Akribie ein Stieglitz Samen aus einer Distel holt? Solche Beobachtungen kann man vor der eigenen Haustüre oder im Garten machen, berichtet Ruth Alt.

Vögel eignen sich sehr gut zum Beobachten. Sie haben häufig eine schöne Stimme, wie die Mönchsgrasmücke, deren Gesang durch klare Flötentöne besticht. Andere, wie der Gartenrotschwanz, das Rotkehlchen oder die Rauchschwalbe, faszinieren durch interessante Farbakzente im Gefieder. Viele Arten sind zwar in den meisten Fällen scheu und können durch ihre fliegende Fortbewegung große Strecken zurücklegen, aber trotzdem gibt es zutrauliche Arten und Individuen, die sich aus nächster Nähe beobachten lassen. Gerade in Siedlungen lassen sich Rotkehlchen, Kohlmeise, Amsel und Co. leicht über die Schulter schauen. Und wer von dem Hobby "Vogelbeobachtung" einmal angesteckt wurde, ist auch von kleinen Beobachtungen fasziniert.

Karl-Heinz Hutter, stellvertretender Kreisgruppenvorsitzender, hat für die Beobachtung noch einen angenehmen Tipp. Sofern das Wetter es zulässt, kann man die Vögel bei Kaffee und Kuchen oder einer guten Brotzeit von einer Gartenlaube oder einer anderen geschützten Ecke des Gartens aus beobachten. Gerade, wenn man sich dort regelmäßig aufhält, gewöhnen sich Vögel sehr schnell daran.