Pfaffenhofen
Ein eigenes Wohnmobil als Traum

Am Dienstag ist Weltspartag: Heidi und Johannes Niedermeier aus Gundamsried legen ihr Geld an

29.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:17 Uhr
Und rein damit ins Sparschein: Heidi und Johannes Niedermeier aus Gundamsried legen ihr Geld fleißig auf die hohe Kante - denn sie wollen sich so später einmal große Wünsche erfüllen. Daher nutzen sie auch den heutigen Weltspartag, um ihre Spardosen einmal wieder zur Bank zu bringen. −Foto: Knoll

Pfaffenhofen (PK) Egal ob als Einnahmen bei einem Flohmarkt, als Groschen von den Großeltern oder eben als Taschengeld: Heidi und Johannes Niedermeier stecken ihr Geld in ihre Spardosen - die sie zur Bank bringen.

Schon seit ihrer Geburt hat jeder der beiden ein Bankkonto, auf das fleißig eingezahlt wird. "Hauptsächlich werden die Spardosen von Mama und Papa befüllt", erzählt die siebenjährige Heidi. Doch die Geschwister sind nicht untätig und versuchen, auch selbst den einen oder anderen Euro zu verdienen. "Unsere selbstgebastelten Hofschilder und verzierten Gläser verkaufen wir auch regelmäßig bei unserem Garagenflohmarkt", erzählt der drei Jahre ältere Johannes stolz. Als großer Bruder übernimmt der junge Gundamsrieder bei den Basteleien das gröbere Handwerk. Er schneidet zusammen mit dem Papa oder dem Opa die Schilder aus Holz zurecht, die Heidi fantasievoll verziert. Diese einzigartigen Schmuckstücke erfreuen sich großer Beliebtheit in der Nachbarschaft - und bringen den beiden Geschwistern eben auch ein wenig Geld für die Spardose ein.

Mit breitem Lächeln im Gesicht erzählen die beiden: "Wir helfen auch fleißig bei dem Hopfenbetrieb unserer Großeltern mit und bekommen da auch ab und zu Geld." Hier leuchten sofort Johannes Augen auf, denn für den Zehnjährigen kommt dabei noch eine große Leidenschaft dazu: Maschinen und Bulldogs sind genau seines. Für den Gundamsrieder stand heuer noch ein besonderes Ereignis an - nämlich seine Erstkommunion. Die Geldgeschenke, die er zu dem Fest bekommen hat, sind inzwischen ebenfalls auf der Bank: Freudig verkündigt er, dass er den Betrag selbstverständlich schon auf sein eigenes Konto eingezahlt hat.

In knapp acht Jahren will Johannes genug gespart haben, um sich einen Wunsch zu erfüllen. Er hat bereits ein größeres Vorhaben geplant und legt schon fleißig Geld für sein künftiges Traumauto pünktlich zum 18. Geburtstag auf die hohe Kante. "Ich weiß noch nicht genau, welches Auto ich haben möchte - aber es sollte auf jeden Fall groß sein", erklärt der Zehnjährige.

Seine kleine Schwester Heidi hingegen weiß schon ganz genau, was sie sich von ihrem Ersparten einmal leisten möchte. "Ich hätte gerne mal ein Wohnmobil, damit ich überall hinfahren kann", erzählt sie. "Zuerst aber möchte ich nach Kroatien."

Damit diese Ziele aber nicht für immer Wünsche bleiben, nutzen die beiden tüchtigen Sparer die Sparwoche. Schließlich sollte die eigene Spardose regelmäßig geleert werden, damit genügend Platz für neue Ersparnisse bleibt. Bei den Banken gibt es im Gegenzug für die geleerte Spardose kleine Geschenke wie zum Beispiel Malbücher, Kugelschreiber, Poesiealben oder auch Bastelknete. "Oft dürfen wir uns ein paar Stifte mehr oder andere Geschenke mitnehmen", verraten Heidi und Johannes. "Das finden wir immer besonders toll, denn wenn wir uns mit unseren Freunden treffen, teilen wir und malen zusammen."

Für die Kinder ist damit das Sparen weiterhin ein wichtiger Punkt - vollkommen unabhängig von Niedrigzinsen und der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Wie Manfred Hailer als Sprecher der Pfaffenhofener Sparkasse erklärt, werden die Sparschweine immer besser "gefüttert". "Das klassische Sparen ist gerade für die Kinder auch in einer Niedrigzinsphase nicht ,out'", so Hailer.

Das kann auch Franz Mirbeth, Vorstandsmitglied der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte, bestätigen. "Auch wenn die Zinslage derzeit eher schlecht aussieht, erfreuen wir uns jährlich zahlreicher Besucher. Die Kinder sehen diesen Tag als besonderes Erlebnis an - und unterbewusst wird das Spargefühl gefördert." Anlässe wie der Weltspartag fördern nicht nur die Sparmotivation und helfen den Kindern den Umgang mit Geld zu erlernen, sondern es gibt einen weiteren positiven Nebeneffekt: Rechnen üben.

Auch die Hallertauer Volksbank erwartet Besuch von zahlreichen jungen Sparern. "Die Weltsparwoche hat im Vergleich zu den Vorjahren an Attraktivität nichts verloren. Die insbesondere für die Sparwoche ausgegebenen Geschenke wurden von den Jugendberatern der Bank mit viel Hingabe und Überlegung ausgewählt", erzählt Kundenberater Julian Wiethop. "Manchmal überlegen die kleinen Sparer schon ein Weilchen, für welches Geschenk sie sich entscheiden. Die Auswahl ist sehr bunt."