Thalmässing
Ein bilderreiches Finale

Mit einem illustrierten Gottesdienst zu Psalm 91 endet das Vikariat von Johannes Späth in Thalmässing

19.02.2013 | Stand 03.12.2020, 0:29 Uhr

Bunt illustriert haben die Maid Marien’s Friends aus Thalmässing den Psalm 91. Der scheidende Vikar Johannes Späth stellt die Bilder in den Mittelpunkt seiner Predigt - Foto: Leykamm

Thalmässing (HK) Es war ein richtiges Traumfinale für Johannes Späth: In seinem letzten Gottesdienst durfte der scheidende Vikar eine Predigt über Psalm 91 halten, dessen Verse mit eindrucksvollen Bildern der Maid Marien’s Friends illustriert wurden.

Insgesamt 16 Werke der Mitglieder aus den Reihen der rührigen Mädchengruppe aus Thalmässing sorgten so für Farbenpracht in der Kirche St. Michael. Wie bildgewaltig diese Passage aus der Bibel ist, führte die Tatsache vor Augen, dass die am Altarraum aufgestellten Staffeleien gar nicht ausreichten, um alle Werke der jungen Frauen im Alter von 13 bis 17 Jahren zu präsentieren. So gab es in der Predigt Späths immer wieder kleine Kunstpausen, in denen die Bilder auf den Gestellen ausgetauscht wurden.

Kein Wunder, denn wer jenen Psalm liest, durch dessen Kopf ziehen ganz von selbst die verschiedensten Assoziationen. Vom Schirm des Höchsten ist da die Rede, von Gott als Burg, von Fittichen und Flügeln sowie Schirm und Schild. Aber ebenso vom Strick des Jägers und den Stolpersteinen des Lebens. Auch Engel marschieren in dem Text auf, die den Gläubigen im Kampf mit Löwen und Drachen beistehen.

Wörtlich lässt der Psalmdichter Gott selbst über einen Betenden denken: „Er ruft mich an, darum will ich ihn erhören.“ Das brachte eine der jungen Künstlerinnen auf die Idee, als Bildmotiv einfach ein Mobiltelefon mit dem Draht – oder besser der drahtlosen Verbindung – nach oben zu wählen.

Alle Werke sind mit Acrylfarben gemalt. Die Idee zu der Aktion kam den Maid Marien’s Friends – der an „Robin Hood“ erinnernde Name ist eine Reminiszenz an das Gemeindezenrum St. Marien – im Sommer vergangenen Jahres. Flugs setzten sie sich über Wochen regelmäßig im Gemeindezentrum zusammen und bannten ihre Vorstellungen zu Psalm 91 auf die Leinwand. Äußerst faszinierend geriet etwa die Kreation zum Schlusswort des Psalms, ebenso in der Kommunikationsrichtung Gott-Mensch: „Ich will ihn sättigen mit langem Leben und will ihm zeigen mein Heil.“ Illustriert wird dieser Satz mit dem Baum des Lebens, dessen Form auch eine tiefere Deutung als Abendmahlskelch zulässt, worauf Späth in seinen ausführenden Worten hinwies.

Nach seiner Predigt verwandelte sich dann das Gotteshaus endgültig in einen Ausstellungsraum. Und einige Besucher haben sich verschiedene Werke schon vorgemerkt. Denn diese hängen oder stehen nur noch ein paar Tage da und werden dann am Gemeindefest zugunsten eines wohltätigen Zweckes versteigert.

Nach dem bebilderten Gottesdienst, Gesprächen über die Kunst und mit den jungen Künstlerinnen blieb dann nur noch Kofferpacken für den scheidenden Vikar, für den nun bald ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Er wird Pfarrer in Niederbayern wird. Johannes Späth kann aber beruhigt in sein künftiges Pfarrersleben durchstarten, denn es wird ihm „kein Übel begegnen, und keine Plage wird sich seinem Hause nahen“. So heißt es zumindest in Psalm 91.