Schrobenhausen (SZ) Seit mehr als zweieinhalb Jahren sucht die Caritas nach einer geeigneten Immobilie in der Innenstadt. Alle bislang diskutierten Gebäudepläne wurden wieder verworfen. Jetzt haben die Verantwortlichen ein neues Objekt ins Auge gefasst: die Alberstötter-Villa am Thiers-Kreisel.
Der Caritas-Kreisverband will schon seit Langem seine Tagesstätte und die Beratungsdienste in Schrobenhausen, die derzeit im Hittl-Haus am Bürgermeister-Stocker-Ring sehr beengt untergebracht sind, zusammenlegen. In den vergangenen Jahren haben die Mitglieder von Vorstand, Geschäftsführung und Caritasrat bereits zahlreiche Miet- und Kaufobjekte in Augenschein genommen. Um die 25 Immobilien wurden nach Auskunft von Kreisverbandsvorsitzender Elisabeth Teschemacher begutachtet. „Teilweise haben wir diese Angebote sehr gründlich verfolgt oder aber als zu teuer oder wegen Nichteignung aufgrund von Standort oder Größe verworfen“, erklärt sie.
In der ganz engen Wahl waren bereits das ehemalige Loderer-Haus am Perger Platz und der ehemalige Zacher-Bräu im Tal (wir berichteten). Von beiden Optionen nahm man bei der Caritas aus unterschiedlichen Gründen wieder Abstand. Jetzt haben die Verantwortlichen ein neues Objekt ins Auge gefasst. Im Alberstötter-Haus am Thiers-Kreisel, in dem im Moment noch die städtische Kämmerei untergebracht ist, soll das künftige „Sozialbürgerhaus der Caritas“ entstehen. In dem Gebäude, das dazu umgebaut und um einen angegliederten Neubau erweitert werden müsste, sollen alle Beratungs- und Betreuungsdienste des Verbandes unter ein Dach gebracht und so den Bürgern aus Schrobenhausen und dem Umland eine zentrale Anlaufstelle geboten werden.
„Mit dem Alberstötter-Haus erhält der Caritasverband nun die Möglichkeit, nach langer und intensiver Suche eine geeignete Immobilie für seine Bedürfnisse zu erwerben“, erklärt die Vorsitzende Teschemacher. Auch Caritas-Geschäftsführer Hans Peter Wilk ist von den Vorzügen des nunmehr ins Auge gefassten neuen Standorts überzeugt. Die zentrale Lage am südlichen Rand der Schrobenhausener Altstadt, ganz in der Nähe des Busbahnhofs, macht das Gebäude ideal erreichbar. Voraussetzung für eine Realisierung sei jedoch, dass ein zusätzliches Raumangebot geschaffen werde. Die Erweiterung des denkmalgeschützten Gebäudes soll mit einem modernen zweigeschossigen Flachdachanbau gegen Süden hin geschehen. Die Ausführung ist in schlichter, zurückhaltender Bauweise vorgesehen; der Neubau soll sich dem architektonischen Charakter der Villa unterordnen.
„Die Immobilie ist für uns nur dann brauchbar, wenn wir zum Bestandsgebäude einen ausreichend großen Anbau realisieren können“, betont auch Teschemacher. Erste Gespräche mit den zuständigen Denkmalschutzstellen haben bereits stattgefunden. Nur wenn die Untere Denkmalschutzbehörde und das Landesamt für Denkmalschutz ihre Zustimmung geben, kann das Bauvorhaben umgesetzt werden. Bauamtsleiter Axel Westermair beurteilt die Chance, dass der moderne Anbau an das historische Haus genehmigt wird als „tendenziell eher positiv“.
Was die Parkplatzsituation betrifft, hat die Stadt Schrobenhausen bereits ein Entgegenkommen signalisiert. Zwölf Stellplätze werden für das neue Caritas-Zentrum vonseiten der Verwaltung gefordert, neun sind auf dem Grundstück vorhanden. Allerdings hat der derzeitige Grundstückseigentümer elf weitere Stellplätze von einer Baumaßnahme in der Lenbachstraße auf dem Grundstück am Thiers-Kreisel dinglich gesichert, sodass die Verwaltung einen Bedarf von 23 Stellplätzen angesetzt hat. Ob der Grundstückseigentümer beziehungsweise der Bauherr einen Ablösevertrag mit der Stadt über die nach Abzug der neun vorhandenen Parkplätze dann immer noch fehlenden 14 Stellplätze schließen kann, wird neben den anderen baurechtlichen Fragen heute Abend ab 17.30 Uhr Thema im Bau- und Umweltausschuss sein.
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