Drohungen gegen NOlympia

21.01.2011 | Stand 03.12.2020, 3:14 Uhr

München (DK) Der Widerstand gegen die olympischen Winterspiele 2018 in München, Garmisch-Partenkirchen und am Königssee gerät ins Stocken. Mit dem Sprecher der Bewegung NOlympia, Ludwig Hartmann, sprach Michael Jonas.

Herr Hartmann, wann kommt das Bürgerbegehren in Garmisch-Partenkirchen gegen die Winterspiele zustande?

Ludwig Hartmann: Wir arbeiten sehr intensiv daran. Die letzen Tage haben uns aber etwas zurück geworfen. Es gibt einige kriminelle Drohungen. Deshalb ist es nicht leicht, Personen zu finden, die vor Ort mit ihrem Namen für das Bürgerbegehren eintreten. Wir hoffen immer noch, dass wir das Bürgerbegehren hinkriegen.

Warum intervenieren Sie so spät? Die Bewerbungsmappe liegt beim IOC in Lausanne bereits vor.

Hartmann: Wir fühlen uns übergangen. Es mangelt an Transparenz. Die Bedenken der Bürger sind ignoriert worden. Sie sind nie um ihre Meinung gefragt worden. Der Ärger resultiert auch aus der Arroganz des IOC, das uns bevormundet und sämtliche Gewinne einstreicht, während der Steuerzahler sämtliche finanzielle Risiken tragen muss.

Es geht bei der Ablehnung von München 2018 längst nicht mehr um die Weigerung von einigen Grundstückseigentümern, ihre Wiesen zur Verfügung zu stellen. Was ist der eigentliche Grund?

Hartmann: Die Anlagen für Biathlon und für die Nordischen Kombination sollen temporär gebaut werden, mit hohen Kosten und gravierenden Eingriffen in die Natur. Für ein 18-tägiges Event zwei neue Sportstätten aus dem Boden zu stampfen für Biathlon- und Langlaufwettbewerbe, um sie danach wieder abzureißen, das geht uns gegen den Strich. Es ist auch deshalb widersinnig, weil es in der Region fertige und funktionstüchtige Anlagen gibt. In Ruhpolding findet 2012 die Biathlon-WM statt und in Oberstdorf sind die Anlagen für die Nordische Ski-WM vorhanden. Warum werden diese Veranstaltungsorte nicht in die Planungen einbezogen. Schilda lässt grüßen.