Ingolstadt - Die Eckfahne hatte schon lange aufgegeben. Einsam lag sie im Seitenaus, ausgeknockt von Sturmtief "Zeynep". Die Jungschanzer zeigten sich da deutlich standhafter: Trotz orkanartigen Windböen gewann der FC Ingolstadt II beim Restrundenauftakt daheim gegen den VfR Garching souverän mit 3:1 (2:0). Besonders ein Mann ließ sich im Abendspiel nicht aufhalten: Renato Domislic besiegte den VfR mit drei Toren fast im Alleingang.
"Die ganze Liga schaut auf das erste Spiel im neuen Jahr. Deswegen war es uns wichtig, gleich zu zeigen, dass wir wieder da sind", meinte FCI-Trainer Alexander Käs. Von Anfang an waren die Hausherren am Audi-Sportpark hellwach, aggressiv in den Zweikämpfen und zielstrebig im Spiel nach vorne. Beim frühen 1:0 half dann auch noch die Garching-Defensive mit: Nach einem Querschläger schnappte sich Domislic den Ball, stürmte auf den herauslaufenden VfR-Keeper Dominic Dachs zu und schob überlegt links unten ein - ein Start nach Maß (6.).
Nach gut zehn Minuten bekam das Spiel der Schanzer einen kleinen Knick. Heftige Regenschauer und Sturmwind unterbrachen den Spielfluss; lange Bälle kamen teilweise wieder zurückgeflogen; Schüsse nahmen kuriose Flugkurven an. Schiedsrichter Thomas Berg ließ die Partie aber weiterlaufen. Damit stieß er auch auf Zustimmung bei FCI-Coach Käs: "Im Großen und Ganzen habe ich es nicht so empfunden, dass man hätte abbrechen müssen."
Noch dazu passten sich seine Spieler schnell an. Zunächst vergab VfR-Kapitän Mike Niebauer mit einem Lupfer über Markus Ponath, der aber auch über das FCI-Tor flog (24.). Wenig später war dann aber wieder der Mann des Tages zur Stelle: Egson Gashi leitete den Ball bei einem Konter weiter auf Domislic, der im Nachschuss ins leere Tor versenkte - 2:0 (34.). Die Garchinger blieben bemüht, und kamen vor der Pause dem Anschlusstreffer sogar zweimal ziemlich nahe: einmal zielte Alekzandar Sinabov knapp über das linke Kreuzeck (37.), kurz darauf scheiterte Tino Reich (39.) aus 20 Metern. Letztlich war dies aber genau das Problem der Gäste: Gefährlich wurden sie nur durch Fernschüsse. Ansonsten hatte die FCI-Defensive das Geschehen im Griff.
Auch im zweiten Durchgang, als die Ingolstädter zunächst kaum ins Spiel fanden und sich von den Garchingern in die eigene Hälfte drängen ließen. Quasi aus dem Nichts fiel dann aber die Vorentscheidung - natürlich durch Domislic: Der Kroate eroberte in der eigenen Hälfte den Ball, marschierte über das komplette Feld und schob schließlich souverän zum 3:0 ein (56.). Eine Bewerbung für das Tor des Monats - die Auszeichnung zum Matchwinner hatte er da schon sicher. Auch aus Sicht von Coach Käs: "Er hat ein gutes Spiel gemacht. Wir wussten, dass Garching mit der letzten Linie immer relativ hoch steht und haben deshalb mit Renato bewusst einen schnellen Spieler aufgestellt."
Ishak Karaogul hätte Mitte der zweiten Hälfte auf 4:0 erhöhen können, doch er schob freistehend vor Dachs am Tor vorbei (70.). In der Schlussphase schalteten die Gastgeber dann ein paar Gänge zurück - für Käs der ein oder andere Gang zu viel: "Das ist das Einzige, was ich heute ankreide. Trotz des 3:0 hätten wir am Schluss weitermachen müssen. Da haben wir es ein bisschen zu sehr heruntergespielt."
Folgerichtig kassierten die Schanzer noch einen Gegentreffer: Nach einer von mehreren Unkonzentriertheiten tauchte Sinabov frei vor Ponath auf und schob rechts unten ein (87.). In der Nachspielzeit verhinderte Ponath mit einer Glanztat gegen Sinabov den zweiten VfR-Treffer (90.+1).
Somit blieb es beim klaren Auftakterfolg. "Wir haben ein reifes Spiel gemacht", lobte Käs. Fünf Siege in Folge stehen für den FCI mittlerweile zu Buche. Am kommenden Freitag (20.30 Uhr) wartet daheim gegen den Achten Jahn Regensburg II vermutlich eine anspruchsvollere Aufgabe.
DK
FC Ingolstadt II: Ponath - Pintidis, Räuber, Herm - Brunner, Karaogul (79. Kang), Senger (71. Rausch) - Benedix (56. Kampmann), Llugiqi - Domislic (65. Meikis), Gashi.
Tore: 1:0 Domislic (6.), 2:0 Domislic (34.), 3:0 Domislic (56.), 3:1 Sinabov (87.). - Schiedsrichter: Berg (Landshut). - Zuschauer: 100.
Julian Meier
