Brunnen
Diskussionsfreudige Bürger in Brunnen

Fragen zu Wohnraum für Flüchtlinge, Bahnhaltepunkt, Kläranlage und einem Telekomkasten

25.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:09 Uhr

Ein grauer Telekomkasten in der Ingolstädter Straße in Brunnen sorge für Sichtbehinderungen für Autofahrer, sagte ein Besucher der Bürgerversammlung. Der Gemeinderat will sich die Stelle genauer anschauen. - Foto: Preckel

Brunnen (SZ) Kaum eine Frage, die die Gemeinde Brunnen seit längerem beschäftigt, ließen die Einwohner bei der Bürgerversammlung am Mittwoch aus. Im Mittelpunkt dabei die Flüchtlingsunterbringung und die Bitte von Bürgermeister Thomas Wagner, im Ort mehr Wohnraum zur Verfügung zu stellen.

Mit rund 90 Teilnehmern war der Saal in diesem Jahr bei der Bürgerzusammenkunft zwar nicht voll, doch was nach dem Bericht des Bürgermeisters über die Zahlen der Gemeinde folgte, hatte Rathauschef Thomas Wagner in der Fülle doch nicht erwartet: Rund 15 Wortmeldungen prasselten auf ihn ein, Schwerpunktthema dabei die Wohnraumbeschaffung für Flüchtlinge.

"Wir brauchen dringend Wohnungen oder Häuser, wo die rein können", richtete Wagner die Bitte an seine Bürger, Unterkünfte bereitzustellen. Der Bürgermeister berichtete, dass zurzeit neun Personen in einem gemeindeeigenen Wohnhaus in Brunnen untergebracht sind. Noch diese Woche kämen zwei weitere Familien hinzu, so dass sich die Zahl der Flüchtlinge in Brunnen auf 17 Personen erhöht.

Nachdem die Gemeinde nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel bis Ende 2016 insgesamt 54 Personen aufnehmen müsse, weiß sich der Bürgermeister keinen Rat mehr, wo er die Leute unterbringen soll. Ganz entschieden wandte sich Wagner gegen eine Belegung von öffentlichen Gebäuden, sagte aber auch: "Wenn es wirklich so weit kommt, dann werden wir sie auch dort unterbringen müssen."

Im Übrigen, informierte Wagner, habe es mit den neuen Bewohnern bisher kaum Probleme gegeben. "Ein Thema ist zum Beispiel der Müll und die Mülltrennung", sagte Wagner und dankte dem Helferkreis für seine Unterstützung. "Ohne den Helferkreis würde ich alt aussehen", sagte Wagner.

Weitere Wortmeldungen aus der Bürgerversammlung: Ein Besucher wollte wissen, wie es denn mit der angedachten Schulsprengeländerung weitergehe. "Der Sprengel wird nicht geändert und die Angelegenheit wird auch nicht weiter verfolgt", antwortete der Bürgermeister mit Hinweis auf die Entscheidung des Kultusministeriums im vergangenen Jahr. Norbert Ott aus Brunnen sieht eine Gefährdung für Verkehrsteilnehmer, wenn sie von der Karlshulder Straße aus in die Ingolstädter Straße (Staatsstraße) einbiegen wollen. "Da hat es öfter schon gefährlich gequietscht", sagte er. Grund sei ein in der Ingolstädter Straße aufgestellter Telekomkasten, der die Sicht behindere. Bürgermeister Thomas Wagner versprach, sich die Stelle mit dem Bauausschuss der Gemeinde genauer anzuschauen, glaubt aber, dass der Telekomkasten nach den Richtlinien der Straßenverkehrsordnung platziert wurde.

Wie es mit den Kläranlagen der Gemeinde Brunnen weitergehe, wollte ein weiterer Besucher wissen. Dazu erläuterte der Bürgermeister, dass derzeit die Planungen für den Anschluss nach Schrobenhausen in Arbeit sind. "Über den Baubeginn kann ich noch nichts sagen, aber für 2016 wird es wohl noch nichts", antwortete Wagner.

Zur Frage, wann der Bau des Bahnübergangs in Richtung Kleinhohenried beginne, sagte er: "Die Deutsche Bahn ist dran." Prompt fiel zum Thema Bahn das Stichwort Bahnhaltepunkt in Brunnen. Ein Besucher wollte dazu wissen, wann der endlich eingerichtet werde. "Ziel ist immer noch Ende 2017", sagte Wagner mit dem Hinweis, dass der Grunderwerb im vorgesehenen Bereich des Bahnhaltepunkts abgeschlossen sei. Ob es dann auch einen ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr) für die Bahnfahrer gebe, wollte ein weiterer Besucher wissen. Der Landkreis arbeite dran, entgegnete Wagner und brachte eine mögliche Ruf-Bus-Variante ins Spiel. Ein weiterer Besucher sah nach der Errichtung eines Bahnhaltepunktes einen Unfallschwerpunkt im Bereich des Bahnübergangs. "Da gibt es genaue Vorschriften, die zum Beispiel beim Bau der Parkplätze eingehalten werden müssen", entgegnete Wagner. Weiteres Thema in der Bürgerversammlung war, was die Gemeinde mit dem hinteren Teil des gekauften Wohnhauses in der Ingolstädter Straße machen wolle. "Den Stadl wollen wir wegreißen und Parkplätze für Kirchen- und Friedhofsbesucher anlegen", sagte Wagner.

Das wiederum fand ein Besucher gar nicht so gut, denn der Platz wäre vielleicht für einen kleinen Dorfplatz besser geeignet, meinte er. Über diese und weitere Fragen wird sich nun der Gemeinderat bei einer seiner nächsten Sitzungen unterhalten.