Scheyern
Diskussion zur Laufbahn

100-Meter-Strecke in Scheyern soll saniert oder verlegt werden

16.04.2021 | Stand 19.04.2021, 3:33 Uhr
Die Tartanbahn an der Mittelschule ist in die Jahre gekommen. −Foto: Lodermeyer

Scheyern - Das Gras sprießt stellenweise schon durch, die Markierungen sind eigentlich längst verblasst: Die 100-Meter-Laufbahn an der Mittelschule ist in die Jahre gekommen, schließlich gibt es sie bereits seit etwa 30 Jahren.

"Die Bahn bedarf der Generalsanierung", erklärte Bürgermeister Manfred Sterz (Freie Wähler) daher im Gemeinderat. Die Kosten für eine solche Sanierung auf 120 Metern Länge lägen bei etwa 106000 Euro netto, es stehen Fördergelder in Aussicht.

Allerdings war das Ganze kein einfaches Thema: Schon bei der Fraktionssprechersitzung am Vortag war intensiv diskutiert worden, auch am Dienstagabend konnten sich die Gemeinderäte noch nicht einigen. Denn eigentlich war eben eine Sanierung der 100-Meter-Laufbahn an Ort und Stelle vorgeschlagen. "Es kam aber die Frage auf, ob die Laufbahn etwas fernab vom Vereinsheim neu gebaut werden kann", fasste Sterz die Fraktionssprechersitzung zusammen. Denn direkt an der Tartanbahn ist die Tribüne, dazu die Kabinen und eben das Vereinsheim - die jetzige Bahn ist bereits entsprechender Belastung ausgesetzt. Auch bei einer sanierten Bahn würden Publikumsverkehr, möglicherweise Glasscherben und Zigarettenstummel sowie beispielsweise ein Grill immer wieder Thema sein. Landschaftsplaner Norbert Einödshofer hat daher kurzfristig mehrere Varianten grob skizziert, Sterz stellte die Ergebnisse vor. So könnte eine neue Laufbahn entlang der Turnhalle Platz finden; oder als Verlängerung des Allwetterplatzes; oder beinahe parallel zum Radlweg an der Staatsstraße, hier gäbe es zwei mögliche Strecken. "Aber der Planer kann das nicht befürworten", verwies Sterz auf den nötigen Aufwand. Wolfgang Inderwies (Wählergruppe Gemeinde Scheyern) verwies auf seine Gespräche mit Vereinsvertretern: "Die sind sehr unglücklich über die aktuelle Situation. " Auch Dieter Schwab (CSU) sah hier eine problematische Situation: "Dann könnte man anstelle der alten Laufbahn auch Sitzgelegenheiten schaffen. " Johannes Baumeister (BB) verwies ebenfalls auf den "Konflikt verschiedener Interessen".

Ganz anders sah es beispielsweise Andreas Reichhold (Freie Wähler): "Wir müssen den Verein in die Pflicht nehmen, dass sie auf das Zeug aufpassen. " Auch Andrea Schrag (FW) sagte: "Man kann erwarten, dass der Verein die Tartanbahn bei Grillfeiern und dergleichen abdeckt. " Andreas Mahl (FW) warnte mit Blick auf die Möglichkeit eines Sportzentrums an anderer Stelle in der Gemeinde: "Wenn wir die Bahn verlegen und Sitzgelegenheiten schaffen, dann festigen wir diesen Standort. " Eine Verlegung der Laufbahn sei zudem sicher nicht günstiger als eine Sanierung.

Letztlich stimmte der Gemeinderat bei der Gegenstimme von Mahl dafür, das Thema zu vertagen. Der Werk- und Vergabeausschuss soll sich damit beschäftigen.

clm