Riedenburg
Diebesgut Meisenknödel

Unbekannte bedienen sich an den Futterhäuschen der Familie Merkl

21.12.2012 | Stand 03.12.2020, 0:41 Uhr

Riedenburg (sja) Ehrenamtliches Engagement hat mitunter seltsame Begleiterscheinungen. Diese Erfahrung haben jetzt auch der Kelheimer Vize-Landrat Gerhard Merkl (CSU) und seine Frau Ingrid gemacht. Das Ehepaar aus der Gemeinde Teugn kümmert sich seit Monaten liebevoll um die Riedenburger Vogelwelt und hat sogar zwei Futterhäuschen am Stadtweiher errichtet.

Wenige Wochen nach der Aufstell-Aktion kam allerdings die Ernüchterung. „Zwei der Futterketten, an denen Meisenknödel hingen, waren plötzlich weg“, berichtet der vogelliebende Kommunalpolitiker.

Dass es sich bei den unbekannten Dieben um gefiederte Langfinger handelt, schließt Merkl aber aus. Die hätten nicht die nötige Kraft, um die Ketten aus der Verankerung zu reißen, ist er sich sicher. Der frühere Staatssekretär geht vielmehr davon aus, dass es sich um das Werk eines Vogelliebhabers handelt, der die Ketten für die eigene Fütterung benutzt. Dieser muss seiner Meinung nach nicht mal von krimineller Energie angetrieben worden sein. „Ich glaube nicht, dass das bösartig war oder dass uns jemand schaden will“, ist sich der Teugner sicher. „Das kann ich mir nicht vorstellen.“

Tatsächlich sind die Merkls und ihre Tierliebe unter Riedenburgs Bevölkerung nicht gänzlich unumstritten – weil sie die ganzjährige Fütterung von Vögeln fordern. Ihrer Meinung nach reichen die in der Natur vorkommenden Früchte heutzutage nicht mehr aus, um Amsel, Drossel, Fink und Co. zu ernähren. Das sehen viele allerdings anders.

Merkl bittet dennoch um Rücksicht. „Wir zahlen das ja alles aus unseren Privatmitteln“, betont er. Zwischenzeitlich kommt die Familie regelmäßig ins Altmühltal, um die Futterstationen aufzufüllen. Zwei stehen am Riedenburger Stadtweiher, zwei bei Prunn und zwei bei Essing. Kiloweise Haferflocken, Kokosfett, geschälte Sonnenblumenkerne und Nussbruch – das geht schon ins Geld, wie der stellvertretende Kreischef betont. Verzichten wollen die Merkls auf ihr ungewöhnliches Hobby aber nicht. Aus diesem Grund hoffen die beiden, dass sich Spaziergänger und andere Tierfreunde künftig nicht mehr an dem Vogelfutter bedienen. Für den Fall, dass es mit dieser Bitte nicht klappen sollte, haben sie die Häuschen bereits nachgerüstet. Zwei Schlösser sollen die Knödelketten in Zukunft nun vor Diebstahl sichern.