Die Zukunft gehört dem Haus ohne Heizung

24.09.2007 | Stand 03.12.2020, 6:28 Uhr

Ingolstadt (rh) Die Klimawende beginnt nach Überzeugung des Bundes Naturschutz (BN) in den eigenen vier Wänden. Und weil auch bei älteren Häusern bis zu zwei Drittel des Heizaufwandes eingespart werden könnten, startet der BN am morgigen Mittwoch eine Vortragsreihe. Sie wendet sich an "Hausbesitzer und solche, die es werden wollen", aber auch an Handwerker und Bankmitarbeiter.

Das Thema Klimaschutz sei "im Bewusstsein der Bevölkerung und der Politik so stark wie noch nie" angekommen, sagte BN-Vorstandsmitglied Christoph Markl-Meider gestern bei der Einstimmung auf die Veranstaltungsreihe. "Wir wollen zeigen, dass jeder Bürger etwas tun kann." Nach Angaben Markl-Meiders werden etwa 40 Prozent der gesamten Energie "im Gebäudebereich verbraucht".

Hans Seitz vom Ingolstädter Energieberatungsbüro GEKO berichtete über die erstaunlichen technischen Möglichkeiten, die sich dem Bauherrn und Hausbesitzer inzwischen bieten. "Die Dämmstoffqualität wird von Jahr zu Jahr besser." Das Endziel sei klar: "Häuser ohne Heizung." Wer nur darauf aus sei, möglichst billig zu bauen, der werde später bei den Energiekosten einen hohen Preis dafür zahlen.

Seitz ist einer der Referenten beim morgigen Vortragsabend, der um 19 Uhr im Theaterrestaurant beginnt. Wer plant, ein neues Haus zu bauen, bekommt dort Informationen über aktuelle Entwicklungen bei Dämmstoffen, über das besonders sparsame "E10 Plus-Energiehaus" sowie einen Überblick über die öffentlichen Fördermittel. Ein Finanzierungsberater der Sparkasse steht Rede und Antwort.

Um die Modernisierung von Wohnhäusern geht es bei der nächsten Veranstaltung am Mittwoch, 24. Oktober, ebenfalls um 19 Uhr im Theaterrestaurant. Wo amortisiert sich eine energetische Sanierung am schnellsten, damit wirtschaftlich eingesetztes Geld fühlbare Behaglichkeit in die Räume bringt? Wo geht im Haus am meisten Energie verloren? Diese Fragen stehen dabei im Mittelpunkt. Referenten sind wiederum die Energie- und Finanzierungsberater von GEKO und Sparkasse.

Am Donnerstag, 29. November, spricht der Ingolstädter Vorsitzende des Bundes Naturschutz, Klaus Wittmann, über das Thema "Nachwachsende Rohstoffe – Lösung oder Scheinlösung unserer Energieprobleme". Wittmann ist selbst diplomierter Landwirt. Der Münchner Physiker Prof. Jochen Benecke hält am Mittwoch, 5. Dezember, den letzten Vortrag in der Reihe.

"Wir hoffen auf die Schlagzeile", verspricht sich Christoph Markl-Meider offenbar große Resonanz auf die BN-Aktion, "dass die Dämmstoffe in Ingolstadt ausgehen."