Riedenburg
Die Zigeuner ziehen weiter

Faschingsfreunde Riedenburg verlegen ihr Lager auf den Volksfestplatz - Überraschungseinlagen geplant

26.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:54 Uhr
Die Kurve in Richtung Marktplatz wird der Riedenburger Faschingsumzug am Faschingsdienstag, 12. Februar, nicht nehmen. Zum ersten Mal findet das närrische Treiben auf dem Volksfestplatz statt. −Foto: Ammer

Riedenburg (DK) Das närrische Spektakel der Riedenburger Zigeuner findet heuer nicht wie gewohnt auf dem Marktplatz statt, sondern wird auf den Volksfestplatz verlegt. Am Faschingsdienstag soll sich das Areal in ein riesiges Freiluft-Zeltlager verwandeln.

Lagerfeuer, drum herum bunt kostümierte Faschingsfreunde, diese wiederum umringt von Hütten, aus denen der verlockende Duft von Gulaschsuppe, Glühwein und anderen Köstlichkeiten wabert, und das Ganze dann noch umgeben von detailreich ausstaffierten Faschingswagen. Eine richtige Wagenburg, so stellen sich Faschingschef Berne Schmid und sein Vize Klaus Mayer das närrische Treiben in der Dreiburgenstadt am Faschingsdienstag, 12. Februar, vor. "Heuer wird alles anders", betont Schmid - und die Vorfreude ist ihm anzusehen.

Denn anders als gewohnt, verlegen die Faschingsfreunde Riedenburg die Feier ihres großen Tages vom Marktplatz auf den Volksfestplatz. "In erster Linie deshalb, weil dann vielleicht mehr Wagen bei unserem Umzug mitfahren", formuliert Schmid die große Hoffnung des Vereins. Wenngleich das Flair auf dem Marktplatz in den vergangenen Jahren unschlagbar war - "Dort ist es toll mit der Beleuchtung und der stimmigen Atmosphäre für unser Zigeunerlager", erklärt Schmid -, so war es in der Altstadt für die teils sehr großen Faschingswagen deutlich zu eng. "Da hat keiner mehr vor oder zurück gekonnt. Teilweise war es auch mit der Musik zu laut. Viele sind darum direkt nach dem Umzug wieder nach Hause gefahren." Und das, da sind sich die beiden Oberzigeuner einig, sollen die Narren aus den umliegenden Ortschaften und darüber hinaus ab sofort nicht mehr müssen.

Das ausgedehnte Freiluft-Zeltlager bietet ausreichend Platz für die närrische Gaudi, da sind sich Schmid und Mayer einig. Ein weiteres Argument für die Verlegung des Faschingstreibens sind die kurzen Wege. "Wir stellen ein zehn Mal 20 Meter großes Bierzelt auf. Draußen gibt es eine Bühne und Stände und Lagerfeuer", beschreibt Schmid das Szenario. Weil die Riedenburger Zigeuner den Platz für sich reserviert haben, könnten Gäste ihren Faschingswagen sogar stehen lassen und ihn erst am Tag nach dem Spektakel abholen. "Der Platz ist abgesperrt, das ist überhaupt kein Problem", sagt Schmid. Außerdem gibt es in unmittelbarer Nähe sanitäre Anlagen, so dass sich das Faschingsvolk nicht weit weg bewegen muss, sondern den Tag über als große Gemeinschaft feiern kann.

An dieser Stelle bedanken sich Berne Schmid und Klaus Mayer dennoch noch einmal ausdrücklich bei den Wirten im Riedenburger Stadtkern. "Dass wir auswandern, ist absolut nicht böse gemeint. Wir hoffen, dass uns niemand beleidigt ist, weil uns alle immer sehr unterstütz haben", betont Schmid mit Nachdruck.

Geplant haben die Zigeuner für die Neubelebung ihres Faschings so einiges. Natürlich beginnt alles mit dem Umzug - und auch hier werden im wahrsten Sinne neue Wege beschritten. Die Aufstellung beginnt ab 12 Uhr in der Bahnhofstraße auf Höhe des Bauhofs. Von dort aus geht es pünktlich um 13.30 Uhr los, der Tross bewegt sich über die Staatsstraße, die von der Riedenburger Feuerwehr abgesperrt wird, entlang der Uferstraße auf direktem Weg in Richtung Volksfestplatz. Für die passende Musik sorgen die Altmühltaler Blaskapelle und die Bergmusikanten Otterzhofen.

Inmitten des Zigeunerlagers beginnt dann um 14.30 Uhr das Freiluftprogramm. Die MDA Youngsters zeigen ihr neues Programm "Feuer und Eis", verdiente Zigeuner, Gönner und Sponsoren erhalten Orden. "Und dann gibt es eine noch nie da gewesene Überraschungseinlage", kündigt Schmid mit einem breiten Grinsen an. Was genau? Das lässt sich weder er noch sein Vize Mayer entlocken. Lieber verweisen sie auf den Auftritt der redseligsten Zigeuner aus ihrem Kreis um 16 Uhr, bei dem der eine oder andere Riedenburger aufs Korn genommen werden könnte. "Dafür ist der Fasching doch da, oder?", meint Mayer lachend. Zum Abschluss des offiziellen Programms zeigt die Silbania Altmannstein um 18 Uhr ihren Showtanz. "Besonders freut es mich, dass ich heuer nicht alleine moderieren muss, sondern mir Max Sedlmeier zur Seite steht", sagt Faschingschef Schmid.

Im Zelt ist ebenfalls einiges geboten. Ab 14 Uhr gibt es dort Kaffee, Glühwein, Krapfen andere Leckereien, um 14.30 Uhr kommen die jüngsten Faschingsnarren bei Spielen auf ihre Kosten. "Wenn der offizielle Teil vorbei ist, kann dann das Zigeunerleben so richtig losgehen", verspricht Schmid. Zur Musik eines eigens engagierten DJs wird bis Mitternacht wild getanzt und ordentlich gefeiert.

Gruppen aus Essing und Berghausen haben sich schon angemeldet, verraten Schmid und Mayer. Und betonen: "Die Zigeunerkluft ist absolut nicht verpflichtend. Jeder darf und soll bei uns mitfahren." Anmeldungen für den Umzug nimmt Berne Schmid unter (0170) 7811486 entgegen, Klaus Mayer ist unter (0175) 4834573 zu erreichen. Für die Zigeuner selbst steht am Donnerstag ab 19 Uhr Buttonbasteln und Wagenbauen auf dem Programm. "Jedermann ist zum Helfen willkommen", so Schmid.