Die Spritzen werden aufgezogen

04.11.2009 | Stand 03.12.2020, 4:31 Uhr

Impfung gegen die Neue Grippe: Chefarzt Dr. Gregor Voggenreiter bekam gestern von seiner Kollegin, Assistenzärztin Marinela Häusler, 0,5 Milliliter Pandemrix gespritzt. - Foto: ztt

Eichstätt (ztt) Die Zahl der Neuen Grippe Fälle nimmt zu. Momentan gehen beim Gesundheitsamt Eichstätt täglich rund 50 Meldungen ein. Ein Ende der Welle ist jedoch nicht in Sicht. Bis zu dreistellige Fallzahlen erwartet Manfred Schmidmeier vom Landratsamt Eichstätt noch. Mit der Zunahme der Fälle steigt auch die Zahl der Impfwilligen. Von Impfmüdigkeit scheinbar keine Spur.

Dr. Sigurd Eisenkeil vom Ärztlichen Kreisverband Eichstätt will ab heute täglich impfen. Bisher hatte er zwei Termine in der Woche angeboten. "Die Bereitschaft der Leute nimmt zu", erklärte er gegenüber dem EICHSTÄTTER KURIER, und die kritischen Stimmen würden weniger. Im Landkreis Eichstätt waren bis gestern über 300 bestätigte Grippe-Fälle gemeldet, Tendenz steigend. Die Zahl, so Landratsamt-Presseprecher Schmidmeier, dürfe jedoch nicht gleichgesetzt werden mit der Zahl der momentan Erkrankten. Bei vielen seien die Symptome bereits abgeklungen. In der Gabrieli- und der Marienapotheke ist vor einer Woche die erste Lieferung von 500 Impfdosen eingetroffen. Eine Bestellung geht nur über Berechtigungsscheine. Für morgen oder Montag erwartet Apothekerin Claudia Regensburger weitere Pandemrix-Mittel. "Vor einer Woche war die Nachfrage noch zögerlich", das sei jetzt anders, erklärte sie. Die meisten Impfstoffe seien bereits an Ärzte und Apothekerkollegen verteilt. Viele Mediziner hätten auch schon wieder nachbestellt. Eine verstärkte Nachfrage nach Handesinfektionsmitteln könne sie in ihren beiden Häusern beobachten. Was noch nicht so läuft ist die "Schweinegrippe-Vorsorgetasche". Das Paket für 6,99 Euro enthält eine Mundschutzmaske, Hand- und Flächendesinfektionsmittel sowie Einmalhandschuhe. Thomas Fentner von der Domapotheke hat seinen Bezugsschein vor gut einer Woche ausgefüllt weitergeleitet. Zwar bekommt er täglich Medikamente vom Grossisten angeliefert, doch der bestellte "Pandemische Influenza Impfstoff" (so die offizielle Bezeichnung) war bisher noch nicht dabei. In der Klinik Kösching wurden gestern 25 Mitarbeiter geimpft, und in Eichstätt bekamen sieben Personen eine Spritze. Chefarzt Dr. Gregor Voggenreiter folgte damit der Empfehlung der Ständigen Impfkommission, die für medizinisches Personal eine Impfung vorschlägt. "Ich fühle mich jetzt einfach sicherer", so der Chirurg.