Schrobenhausen (DK) Anregende Sache: "Rummelplatz der Sinne" steht an einem fröhlich gelben Bücherregal, das Jugendliche der Regens-Wagner-Berufsschule in Schrobenhausen selbst geschreinert haben. "Damit versuchen wir, unsere Schüler zum Lesen anzuregen", sagt Schulleiter Franz Schmid.
Ab sofort haben seine Schüler die Möglichkeit, ihre Sinne mit zwei tagesaktuellen Ausgaben der Schrobenhausener Zeitung zusätzlich zu erweitern - spendiert von der Schrobenhausener Firma Reichel Elektroanlagen. Seit 1948 besteht das Unternehmen, rund 30 Mitarbeiter sind hier derzeit beschäftigt, davon auch gut ein halbes Dutzend Auszubildende. Auch wenn bei der Bewerbung der Fokus auf Mathe und Physik liege - "Deutsch muss schon auch funktionieren", sagt Josef Pfeifer, einer der drei Geschäftsführer. Schließlich seien auch mal Schreiben an Kunden zu formulieren oder Berichte zu verfassen. Um Kinder und Jugendliche in puncto Rechtschreibung fit zu machen, findet er die Lesepatenschaft, mit der ein Jahr lang täglich zwei Ausgaben der Schrobenhausener Zeitung ins Haus flattern, eine gute Idee. Auch Schulleiter Franz Schmid ist begeistert, schließlich würden auch im Unterricht immer wieder diverse Zeitungsartikel eingebunden. Besonders gut kamen bei den Schülern auch die beiden gemütlichen Sitzsäcke an, die Günter Band, der das Projekt des DONAUKURIER betreut, für die Lese-Ecke in der Aula mitgebracht hatte.
ENGAGIERTER VEREIN
Nicht jeder Schulleiter ist in einer solch komfortablen Situation wie Renate Waldhauser-Mair, die Rektorin der Grund- und Mittelschule in Karlskron. Sie kann auch auf einen hochengagierten Förderverein zählen, der sich jetzt auch bei der Einrichtung einer Lese-Ecke eingebracht hat. "Wir waren im Elternbeirat und haben uns überlegt, dass wir mit einem Förderverein noch mehr bewirken könnten", erinnert sich Edith Pichler. Gesagt, getan. Vor fünf Jahren konstituierte sich der Förderverein der Grund- und Mittelschule Karlskron und trägt dazu bei, dass das Schulmotto "Gemeinsam sind wir stark" mit Leben erfüllt wird. "Wir sind eine Familie", bestätigt Renate Waldhauser-Mair. Der Verein kümmert sich auch um die Förderung von leseschwächeren Kindern, und da lag der Gedanke für eine Lese-Ecke nahe. Ein Pate war schnell gefunden: die Raiffeisenbank Donaumooser Land. "Die Raiffeisenbank unterstützt uns, wo es nur geht", lobt die Schulleiterin. Zur Übergabe waren die beiden Vorstandsmitglieder Andreas Schwinghammer und Bernhard Meier gekommen. Beide stehen voll hinter der Aktion: "Das ist eine gute Sache, Schulen und junge Leute mit analogen Datenträgern in Kontakt zu bringen. Die Papierzeitung ist nach wie vor etwas Wichtiges", bekräftigt Schwinghammer. Das hänge auch mit der Glaubwürdigkeit zusammen. Hier würden Printmedien hervorragend abschneiden.
Die Lese-Ecke findet sich in der Nähe des Eingangsbereichs. "Wir haben viele Buskinder, die schon vor halb acht hier sind. Sie können hier sitzen und Zeitung lesen", sagt Renate Waldhauser-Mair. Und die Klassen, die am KLASSE!-Projekt des DONAUKURIER teilnehmen, würden hier sich wohl auch von Zeit zu Zeit in der Lese-Ecke einfinden, ergänzt Doris Hilpoltsteiner vom Förderverein.
Wer Interesse an der Aktion "Lese-Pate" hat, ob als Schule oder als Pate, kann sich an den DONAUKURIER wenden: Günter Band ist unter (0841) 96 66-545 oder per E-Mail unter lesepaten@donaukurier.de zu erreichen. Weitere Informationen unter www.donaukurier.de/lesepaten.
Zur Eröffnung der Lese-Ecke hatten sich alle Klassen - und die Schulsprecher der Grund- und Mittelschule eingefunden sowie Doris Hilpoltsteiner (links) und Edith Pichler (2. von links) vom Förderverein, Schulleiterin Renate Waldhauser-Mair, Bankvorstand Andreas Schwinghammer (Mitte) und dessen Vorstandskollege Bernhard Meier. -Foto: Foto: Bartenschlager
