Die Pöttmeser Familie

29.07.2010 | Stand 03.12.2020, 3:49 Uhr

Pöttmes-Reicherstein (asl) Neun Jahre Volksschule Pöttmes – das ist eine prägende Zeit. Bei der Abschlussfeier im Saal des Landgasthofs Brummer in Reicherstein wurde das deutlich, da sich die Schulgemeinschaft beinahe wie eine verschworene Familie präsentierte: Zwischendurch wurden einigen Schülern sogar – augenzwinkernd – Hausschuhe überreicht, die in den Klassenzimmern getragen werden müssen und die sie in der Schule vergessen hatten.

36 Mädchen und Jungen hatten die beiden Abschlussklassen 9a und 9b besucht. Davon hatten 33 den qualifizierenden Abschluss ("Quali") angestrebt und 29 bestanden, wie Bürgermeister Franz Schindele nicht ohne Stolz bekannt gab. "Damit sind wir unter den Besten in Bayern", lobte er. Die besten Durchschnittsnoten erreichten Benjamin Sowa (1,8), Patrick Steppich und Patrick Richter (beide 1,7), Christina Strobel (1,6), Juliana Schormair (1,5) und Anna-Lena Koppold (1,2). Alle Absolventen haben sich nach Aussage der neuen Schulleiterin Brigitte Beck bereits entschieden, eine Lehre anzutreten oder eine weiterführende Schule oder Berufsfachschule zu besuchen.
 

Beck bescheinigte allen Leistungswillen und "hervorragende Ergebnisse". Sie wünschte ihnen für ihren weiteren Lebensweg Gottes Segen und "Mut, damit jeder den Weg findet, der zu ihm passt". Es müsse nicht unbedingt ein gerader Weg sein, aber es sei wichtig, sich nicht entmutigen zu lassen und in schwierigen Situationen Menschen an der Seite zu haben, auf die man sich verlassen könne.

Der scheidende Elternbeiratsvorsitzende Andreas Müller, dessen Kinder nun alle die Schule verlassen haben, erinnerte die Absolventen daran, dass das Lernen lebenslang weiter gehe. Bürgermeister Schindele sagte, jetzt sei von den ehemaligen Schülern vermehrt Eigeninitiative gefragt. Dabei könnten sie aber auf das Gelernte aufbauen. "Auf jeden von euch warten noch zahlreiche Chancen", sagte Schindele, "wir alle sind stolz auf euch."

Schon bei der Zeugnisübergabe stand aber nicht mehr der Leistungsgedanke im Mittelpunkt. Die Klassenlehrer Christoph Biebel und Georg Krämer hatten dabei für jeden Schüler persönliche Worte. Die beiden Klassen revanchierten sich mit Geschenken für die gesamte Lehrerschaft. Ihre Sprecher, Jennifer Feiger, Christina Strobel, Denise Loquai und Sebastian Brodowski, dankten den Lehrern scherzhaft, "dass Sie Ihre kostbaren Nerven für uns geopfert haben", und warfen einen Blick zurück auf die gesamte Schulzeit.