Die Pechsträhne reißt nicht ab

03.01.2008 | Stand 03.12.2020, 6:14 Uhr

 

Ingolstadt (DK) Dem ERC Ingolstadt stehen zwei richtungsweisende Partien bevor. Heute Abend empfangen die Panther die Füchse Duisburg (19.30 Uhr). Am Sonntag muss der ERC dann in Krefeld antreten. Die Ansprache von Geschäftsführer Sven Zywitza ist klar: "Wir benötigen jeden Punkt."

Mit einem Punkt im Gepäck waren die Cracks des ERC Ingolstadt am Donnerstag in aller Früh aus Wolfsburg zurückgekehrt. "Moral und Kampfgeist waren heute einmalig. Wie wir mit dieser Rumpftruppe nach einem 0:2-Rückstand noch einmal zurückgekommen sind, war ganz stark", bilanzierte ERC-Trainer Mike Krushelnyski. So ganz glücklich war der Mann hinter der Panther-Bande aber freilich nicht. Denn die Liste der Ausfälle ist weiter gewachsen. Neben Eric Boguniecki, Yorick Treille wird nun wohl auch Martin Hinterstocker mit einer Knieverletzung ausfallen. Der Einsatz von Jakub Ficenec ist zumindest fraglich, gleiches gilt auch für das Mitwirken von Kapitän Glen Goodall und Verteidiger Josh MacNevin. Hinzu kommt, dass Yannic Seidenberg gegen Duisburg gesperrt ist. "Auch wenn die Lage immer prekärer wird, werden wir sicher keinen Schnellschuss tätigen", sagt Panther-Geschäfsführer Sven Zywitza. Durch die Verletztenmisere sei der Verein nun zwar gezwungen, Kompromisse einzugehen, trotzdem entscheide immer noch die Qualität bei einer Verpflichtung. "Der Markt ist im Augenblick sehr schwierig. Es kann schnell gehen, aber auch noch etwas dauern." Aus seinem Interesse an Nathan Dempsey macht Zywitza keinen Hehl. Einzig die Realisierung eines Wechsels des Offensivverteidigers vom SC Bern ist fraglich. "Er ist ein interessanter Mann, aber ob wir ihn aus der Schweiz loseisen können, ist die andere Frage."

Deswegen ruhen die Hoffnungen der Panther ein Stück weit auf der weiteren Genesung von Matt Higgins. Eine Lizenzierung des lange Zeit verletzten Kanadiers ist beim ERC plötzlich wieder ein Thema. "Wir beobachten die Entwicklung genau, wenngleich noch nichts in Stein gemeißelt ist", erklärt Zywitza. Soll heißen: Es wird noch eine abschließende Untersuchung geben. Das letzte Wort hat Trainer Mike Krushelnyski. Vor den beiden wegweisenden Spielen gegen Duisburg und Krefeld appelliert Zywitza indes nochmals an die Moral des Teams. "Alle ziehen an einem Strang und kämpfen trotz der vielen Ausfälle vorbildlich. Diese Einstellung müssen wir behalten."

Unruhe in Duisburg

Beim heutigen Gegner herrscht zwar kein Spielermangel, dafür versucht Klub-Boss Ralf Pape nach dem Rauswurf von Trainer Peter Draisaitl die Wogen zu glätten. Anscheinend mit Erfolg. Denn am Mittwoch schlug das Schlusslicht mit Interimstrainer Karel Lang die Hamburg Freezers mit 4:3. "Ich bin Eishockey-Trainer und kein Clown", hatte der Ex-Coach noch Tags zuvor gegen Pape gepoltert. Nach nur 71 Tagen im Amt war Draisaitl in Duisburg entlassen worden. Offizielle Begründung: Die Chemie zwischen dem Coach und dem Mäzen, der etwa zwei Drittel des Drei-Millionen-Euro-Etats stemmt, habe nicht gestimmt. Angeblich habe er in zwei Personalfragen mit Pape nicht auf einer Wellenlänge gelegen. Unter der Regie von Draisaitl hatten die Füchse immerhin acht von 20 Spielen gewonnen. Darunter auch die Partie gegen die Panther am 23. Spieltag. Damals siegte Duisburg mit 4:2 und leitete damit eine für den ERC turbulente Zeit ein, an deren Ende die Trennung von der sportlichen Leitung stand.