Ingolstadt
Die Narrwalla deckt auf

Neue Prinzenpaare präsentiert – Planung für Faschingsumzug fast abgeschlossen

11.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:34 Uhr
Daniela I. und André I. sind das diesjährige Prinzenpaar der Faschingsgesellschaft Narrwalla, −Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Gestern Abend hatte die Heimlichtuerei ein Ende: Die Narrwalla stellte Daniela I. und André I. als Prinzenpaar der kommenden Saison vor. Während die Prinzessin erprobter Faschingsfan ist, betritt ihr Begleiter Neuland.

Ihr 60-jähriges Bestehen feiert die Faschingsgesellschaft Narrwalla heuer. Für Daniela Würzburger stand schon lange fest, dass sie in diesem besonderen Jahr die Prinzessin sein möchte – allerdings fehlte ihr dafür der passende Prinz. Erst im Sommer, als die 25-Jährige gerade die USA bereiste, kam von Faschingspräsident Johann Hirmer die rettende Nachricht per Whatsapp: „Ich hätte einen Prinzen für dich.“ André Fackler hatte sich bereit erklärt, die Aufgabe zu übernehmen – obwohl er mit Fasching vorher nie etwas zu tun gehabt hatte. Beim Bürgerfest sahen sich die beiden Auserwählten zum ersten Mal und beschlossen noch am selben Abend: Das machen wir.

Seit mehreren Wochen hat das Paar jetzt schon bis zu viermal wöchentlich Tanztraining – bis jetzt verstehen die beiden sich gut. „Daniela hat in dem Fall die Hosen an“, sagt André I. grinsend. Kein Wunder: Die Prinzessin tanzt schon seit 20 Jahren in der Ingolstädter Faschingsgarde und war 1999 auch schon einmal Kinderprinzessin. Der Prinz hingegen ist Anfänger. „Ich hab mit Fasching noch nichts zu tun gehabt“, sagt der 25-Jährige.

Beide Hoheiten freuen sich, dass die Nachricht ihrer Kandidatur seit gestern aus dem Sack ist. Das Ganze geheim zu halten, sei sehr schwierig gewesen. Nur die engsten Vertrauten wussten von den Plänen. Sich angesichts der vielen Trainingstermine nicht bei Freunden und Kollegen zu verplappern, sei nicht einfach gewesen. Die Vorstellung zum Faschingsauftakt am 11. November war nur der erste Schritt. Im Januar und Februar wird das Paar bei über 50 Terminen erwartet – begleitet auch von dem Kinderprinzenpaar, das die Narwalla gestern ebenfalls präsentierte.

Die königliche Aufgabe übernehmen heuer die 13-jährige Anna-Lena I. und der 14-jährige René I., beide langjährige Gardetänzer. Die zwei Nachwuchshoheiten spielen leidenschaftlich gern Fußball – dieses Hobby müssen sie in den nächsten Wochen erst einmal einschränken. Freuen tun sie sich auf die Faschingssaison trotzdem. „Das ist was ganz Besonderes, das macht man ja nicht jedes Jahr“, sagt Anna-Lena. Sie freut sich am meisten auf den großen Krönungsball.

Der wird nicht der einzige Höhepunkt bleiben. Die Zeichen stehen gut, dass es in Ingolstadt nach langer Pause wieder einen Faschingsumzug geben wird. In den vergangenen Jahrzehnten hatten nur die Gerolfinger eine Wagenparade veranstaltet. Er sei optimistisch, dass es 2016 auch in der Innenstadt mit einem Umzug klappe, sagt Präsident Hirmer. Am Abend des Rosenmontags sollen die Wagen vom Paradeplatz bis zum Viktualienmarkt kreuz und quer durch die Fußgängerzone ziehen, und zwar im Dunkeln und festlich beleuchtet. Gestern Abend stellte die Narrwalla ihre Pläne bereits im Bezirksausschuss Mitte vor, dessen Vorsitzender Alfred Grob die Idee ausdrücklich lobt: „Ich begrüße jede Veranstaltung, die Bewegung und Leben in die Innenstadt bringt.“ Jetzt fehlen nur noch die Genehmigungen der zuständigen Behörden – dann könnten die Ingolstädter endlich wieder einen eigenen Faschingsumzug bekommen.