Denkendorf
Die Gemeinde übernimmt das Defizit

Nach langem Hin und Her: Kindergärten in Denkendorf und Zandt bekommen 90 000 Euro überwiesen

22.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:26 Uhr

Vor der kommunalen Übernahme gleicht die Gemeinde Denkendorf noch das ausstehende Defizit für den Kindergarten Marienheim (Archivbild) und den in Zandt aus. - Foto: EK-Archiv/smo

Denkendorf (EK) Nach langem Hin und Her überweist die Gemeinde Denkendorf der örtlichen sowie der Zandter Kirchenstiftung das Defizit für die beiden Kindergärten: insgesamt über 90 000 Euro. Bei der Rechnungsprüfung, die nun im Gemeinderat vorgestellt wurde, wurde einiges beanstandet.

„Wir haben es hier mit einer Kirchenstiftung zu tun, die sich auf dem Kindergartenkonto immer am Rande der Insolvenz bewegt“, erklärte Bürgermeisterin Claudia Forster in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Der Kirchenpfleger habe sie gebeten, das ausstehende Defizit dringend auf das Konto zu überweisen. Allerdings habe sich das Ganze nun relativ lange hingezogen. Die Prüfung der Belege der Jahre 2005 mit 2010 habe nur mithilfe der Beantwortung eines längeren Fragenkatalogs erfolgen können. Dies sei aber lange nicht erfolgt, wurde in der Sitzung erläutert.

Harald Gröger, der Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses, berichtete dem Gremium dann die Ergebnisse der Prüfung: Im Ausschuss wurden die Rechnungen und Belege bis zum 11. März geprüft. Der Fragenkatalog ging am 27. März an die Kirchenstiftung Denkendorf, den diese jedoch erst nach diversen Aufforderungen am 8. Juli vollständig beantwortet hatte. Die Gemeinde wollte genaue Nachweise, wie insgesamt rund 70 000 Euro verwendet worden sind. Laut Gröger zeigten die Belege Buchungen auf, „die mit den Betriebskosten nichts zu tun hatten“. Vielmehr habe es sich um Investitionen gehandelt. Diese machten rund zwei Drittel der fraglichen 70 000 Euro aus. „Diese Kosten können eigentlich nicht als Defizit betrachtet werden“, hieß es in der Sitzung. Gröger nannte Beispiele: So sei beispielsweise Mobiliar im Wert von 1600 Euro angeschafft worden oder es sei Personal eingestellt worden, ohne dass es eine Refinanzierung gegeben hätte – etwa eine Hauswirtschaftshilfe oder eine Verwaltungskraft.

Beim Kindergarten in Zandt hingegen bewege sich alles im Rahmen dessen, was bezuschusst werden könne. Des Weiteren merkte die Bürgermeisterin an, dass der gemeindliche Kindergarten in Gelbelsee zwar auch „mal rote Zahlen, auch mal schwarze Zahlen“ schreibe: Dennoch bewegten sich die roten Zahlen nicht in solch gravierender Höhe, wie es in Denkendorf der Fall sei. Laut Bürgermeisterin habe man zwar 2013 einen Defizitausgleichsvertrag geschlossen, sei aber dazu nur verpflichtet, wenn es einen im Vorjahr vorgelegten Haushalt sowie die Möglichkeit zur Belegprüfung gebe. Der Gemeinderat beschloss schließlich, das bezuschussbare Defizit für den Kindergarten Marienheim in Höhe von 46 309 Euro zu übernehmen. Beim Kindergarten Zandt beläuft sich der Betrag auf 43 800 Euro.

Zum 1. September gehen beide Kindergärten, wie berichtet, in die kommunale Trägerschaft über. Die Verträge sind bereits vor mehreren Monaten im Gemeinderat durchgewunken worden. Einstimmig beschlossen hat der Rat deswegen nun die entsprechende Benutzungssatzung für die Kindertageseinrichtungen der Gemeinde sowie die Beiträge für das Storchennest, die Kindergärten Zandt und Marienheim, des Kinderhorts an der Schule Denkendorf und der Kinderkrippe Marienheim. Dabei wurde das Materialgeld in der Kinderkrippe Marienheim von ursprünglich zehn Prozent des Beitrages auf pauschal auf fünf Euro pro Monat gesenkt. Nach Ansicht des Gemeinderates sei dieser Betrag pro Monat ausreichend. Es wurde zudem angemerkt, dass man durch diese Entscheidung die Eltern finanziell entlasten wolle: Ansonsten wären die Materialkosten für ein Krippenkind monatlich doppelt so hoch als die eines Kindergartenkindes.