Baar-Ebenhausen
Die fetten Jahre sind wohl vorbei

Gemeinderat Baar-Ebenhausen beschließt laufenden Haushalt

03.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:51 Uhr

Der Platz vor der Schule wird schöner: Wo jetzt noch der Kanal saniert wird, soll bis zum Herbst ein Blickfang entstehen - Foto: Herrmann

Baar-Ebenhausen (DK) Knapp zehn Millionen Euro umfasst der laufende Haushalt der Gemeinde Baar-Ebenhausen. Damit wird in etwa die Höhe des Vorjahres erreicht. Nach „zwei fetten Jahren“, so Bürgermeister Ludwig Wayand (CSU), kann die Kommune heuer etwas durchschnaufen.

Denn 2015 wird’s eng, das steht jetzt schon fest: Es könnte ein Nachtragshaushalt drohen.

In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde das Zahlenwerk vorgestellt. Der Verwaltungshaushalt liegt bei fast 7,5 Millionen Euro. Größte Einnahmeposten sind die Einkommenssteuer mit rund 2,9 Millionen Euro, die Realsteuern mit 2,1 Millionen (davon 1,6 Millionen Gewerbesteuer) und die sonstigen Einnahmen in Höhe von knapp 900 000 Euro. Die Hälfte davon sind Schlüsselzuweisungen, wovon wiederum die Hälfte den (nach oben) korrigierten Einwohnerzahlen geschuldet ist. Gebühren, staatliche Zuschüsse und die Förderung der Kindertagesstätten machen jeweils gut 400 000 Euro aus. Größte Ausgabeposten sind die Kreisumlage und die Personalkosten mit je 1,8 Millionen Euro sowie der allgemeine Verwaltungs- und Betriebsaufwand mit 2,1 Millionen Euro. Zuschüsse an Vereine und soziale Träger sowie die Gewerbesteuerumlage machen jeweils etwa eine halbe Million Euro aus.

Der mit Abstand größte Posten bei den Einnahmen in dem mit 2,5 Millionen Euro angesetzten Vermögenshaushalt ist die Entnahme von 1,6 Millionen aus den gut vier Millionen Euro umfassenden Rücklagen. Investitionszuweisungen und die Zuführung vom Verwaltungshaushalt machen jeweils gut 300 000 Euro aus. Bei den Ausgaben schlagen der Kauf von Grundstücken und die Anschaffungen für die Feuerwehren mit je rund 450 000 Euro sowie der Straßenbau mit einer halben Million Euro zu Buche.

Rathauschef Wayand erläuterte, dass 2012 und 2013 größere Summen im Haushalt nicht abgerufen und im Vorjahr keine Rücklage entnommen worden seien. Er sprach von „zwei fetten Jahren“. In den vergangenen zehn Jahren sind laut Wayand im Durchschnitt jährlich rund 800 000 Euro vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt geflossen. Doch diese Zeiten scheinen wohl der Vergangenheit anzugehören. Er befürchtet eine Erhöhung der Kreisumlage im Landkreis von derzeit 44,5 Prozent.

Kämmerer Gerhard Weber, der laut Wayand in der Vergangenheit fast immer „punktgenaue Landungen“ bei der Haushaltsaufstellung hingelegt habe, zeichnete denn auch für das kommende Jahr ein nicht ganz so rosiges Bild. „2015 wird sehr schwierig“, prophezeite er schon jetzt. Wie Wayand ergänzte, werde man nach Jahren dann möglicherweise einen Nachtragshaushalt aufstellen müssen. Dritter Bürgermeister Kurt Mirlach (CSU) forderte ihn auf, alles daran zu setzen, dass die Kreisumlage nicht steigt. In den Jahren 2016 und 2017 geht die Finanzplanung derzeit von einem Rückgang des Haushaltsvolumens auf 8,3 Millionen Euro aus. Während der Verwaltungshaushalt bei rund sieben Millionen bleiben soll, nimmt der Vermögenshaushalt entsprechend ab.

Auch die Gestaltung des Platzes vor der Schule beschäftigte die Gemeinderäte. Geplant sind ein Granitpflaster, einige Sitzgelegenheiten an einem neuen Blumenbeet sowie eine Natursteinsäule zur Erinnerung an die Errichtung der Schule vor einem halben Jahrhundert.