Schrobenhausen
Die besondere Art, Gotteshäuser zu erleben

Lange Nacht der Kirchen geht am 14. November als ökumenisches Projekt in die zweite Runde

10.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:34 Uhr

Große Auszeit im Zeichen von Spiritualität und Glauben: Stadtpfarrer Josef Beyrer (von links), Gerhard Rupprecht, Pfarrer der evangelischen Christuskirchengemeinde und Jugendseelsorger Dominik Zitzler laden gemeinsam zur langen Nacht der Kirchen am 14. November an Orte mit spiritueller Ausstrahlung. - Foto: Staimer

Schrobenhausen (SZ) Im Zeichen von Glauben, Spiritualität machen die beiden katholischen Geistlichen Josef Beyrer und Dominik Zitzler sowie ihr evangelischer Kollege Gerhard Rupprecht gemeinsame Sache. Die lange Nacht der Kirchen gilt es mit vereinten Kräften auf die Beine zu stellen und mit Leben zu füllen – im zweiten Jahr als ökumenisches Projekt.

„Kirchenräume haben eine markante Botschaft“, ist Gerhard Rupprecht überzeugt. Um eben diese Botschaft am Samstag, 14. November, auf ganz unterschiedlichen Wegen zu transportieren, darum geht es bei der langen Nacht der Kirchen in Schrobenhausen.

„Wie jedes Haus seinen Charme hat, so hat das auch jede Kirche“, sagt Dominik Zitzler. Hier die gotische Hallenkirche von St. Jakob, da die kleine Christuskirche mit ihrem heimeligen Ambiente. Dann sind da noch die Frauenkirche und Vorstadtkirche St. Salvator.

In den vier Gotteshäusern reihen sich bei der langen Nacht der Kirchen verschiedene Veranstaltungen wie Perlen einer Kette. Es handle sich um besondere Angebote als Begleitung in Glauben und Alltag, so Josef Beyrer. Der Wechsel von Orten und Angeboten gehört zum Programm.

„Es wird kuschelig am Anfang“, umschreibt Gerhard Rupprecht den Auftakt um 17 Uhr in der evangelischen Christuskirche mit Gute-Nacht-Liedern und Gebeten, wie im Kinderzimmer vor dem Einschlafen. „Für die Kleinen zum Erleben, für die Großen zur Erinnerung und Begegnung mit dem eigenen Leben“, so Rupprecht. Die Abendmesse um 18.30 Uhr erscheint in der von hunderten Kerzen erleuchteten Stadtpfarrkirche in einem anderen Licht, eröffnet mit einem Lichtritus in Anlehnung an die Osternacht.

Unter dem Motto „Lieder machen Leute,“ stimmt Dominik Zitzler um 19.45 Uhr in der Frauenkirche Lieder an, die ins Ohr gehen und womöglich so manchen in der eigenen Jugend geprägt haben. Zu „Denn es will Abend werden“ lädt Pfarrer Rupprecht um 21 Uhr zu Tastversuchen des eigenen Glaubens mit Bildern, Gebeten und Musik in die Christuskirche.

Mönchisch anmutend lockt um 22.15 Uhr die Abendandacht mit ihrer Liturgie in die Stadtpfarrkirche. „Diese Form der Abfolge von Gebeten, Meditation, Texten aus der Bibel und Gedanken ist uralt“, erklärt Beyrer. Eine Einladung zu Stille und ganz bei sich zu sein – freigestellt davon, sich selbst präsentieren und produzieren zu müssen. Unmittelbar im Anschluss gibt es um 22.45 Uhr musikalische Nachtklänge ganz ohne Worte. Sich von Musik, Klängen, Tönen und Rhythmen im Wechselspiel mit der tragenden Akustik von St. Jakob berühren und verzaubern lassen.

„Wir haben aus dem letzten Mal gelernt“, betont Beyrer. So wird es während der Pausen zwischen den einzelnen Veranstaltungen ab 19 Uhr im Pfarrzentrum die Möglichkeit geben, sich bei Tee oder Kaffee zu wärmen und ins Gespräch zu kommen. Das Referat Ehe und Familie steht dort zum Austausch bereit.

Wie auch im vergangenen Jahr endet die lange Nacht mit dem Taizé-Gebet um Mitternacht.

„Es geht darum, sich eine Nacht an Orten mit spiritueller Ausstrahlung zu begeben, zur Ruhe zu kommen, sich mit anderen Dingen zu beschäftigen, Leute zu treffen und sich auszutauschen“, bringt Dominik Zitzler die Grundintention auf den Punkt. Es wird eine Wanderbewegung zwischen den Veranstaltungsorten der vier Kirchen. Sicher ist, die lange Nacht der Kirchen wird ganz anders als ein Besuch in Kino oder Theater, wenn sich Menschen berühren lassen von Klängen, Lichtern und Texten in Kirchenräumen.