Eichstätt
"Die Auferstehung geht weiter"

Osterpredigt von Bischof Gregor Maria Hanke im Dom: Ein Christ darf kein trauriger Mensch sein

01.04.2013 | Stand 03.12.2020, 0:19 Uhr

 

Eichstätt (pde/chl) „Die Auferstehung geht weiter.“ In seiner Osterpredigt im Eichstätter Dom appellierte Bischof Gregor Maria Hanke an die Christen, sich als Beteiligte am Ostergeschehen zu begreifen.

„Wer aus der Perspektive des Osterglaubens die Wirklichkeit sieht, verlässt die Zuschauerrolle“. Er werde zum Mitspieler der Osterbotschaft. Die Jünger Jesu seien zum „Lichtdienst in der Welt“ berufen und nicht zum Rückzug in das Privatleben. Die Konsequenz des Osterglaubens sei, das Licht des Auferstandenen in die Welt zu tragen, so der Eichstätter Bischof bei dem Pontifikalgottesdienst am Ostersonntag. Dabei gehe es nicht darum, die Kirche zu vergrößern und Mitglieder zu werben.

Ebenso wenig dürften Christen ihren Einsatz an den Brennpunkten der Gesellschaft und des Menschseins lediglich als bloßen Sozialeinsatz oder Auftrag zur Weltverbesserung leisten. Als zentrale Aufgabe bezeichnete Bischof Hanke vielmehr, in die Nöte der Menschen hinein, in ihre materielle Bedürftigkeiten, in Schuld und Sünde, dem Osterlicht Christi den Weg zu bereiten. „In Christi Licht vereint sich Gott mit der Not der Menschen und Gottes erbarmende Liebe mit der Schuld des Menschen.“

Ostern bedeute die Aufhebung der „Zweiklassenwelt“, die zwischen Akteur und Zuschauer, zwischen oben und unten trennen möchte. „Wo das Osterlicht Raum findet, eint es Gott und Mensch und die Menschen untereinander“.

Der Glaube an Jesu Tod und Auferstehung lade ein, die Trennung zwischen Schwarz und Weiß, zwischen Licht und Dunkel im Leben aufzugeben. Der Osterglaube lasse Christen auch in dunklen Stunden nicht mutlos werden, betonte der Bischof und verwies auf ein Wort von Papst Franziskus: „Ein Christ darf kein trauriger Mensch sein“.

Bereits in der Osternacht, die traditionell mit der Entzündung des Osterfeuers begonnen hatte und vom Domchor unter der Leitung von Christian Heiß musikalisch gestaltet worden war, gab es doppelten Grund zum Feiern: In der Nacht der Auferstehung des Herrn wurden auch die einjährige Emily Halbich vom Bischof getauft und damit in die Gemeinde aufgenommen. Während die Kleine selbst während des großen Ereignisses friedlich schlummerte, waren die beiden großen Schwestern Sophia (acht) und Tiffany (fünf) und natürlich die Eltern Anton und Andreas sowie die Großeltern höchst aufmerksam mit dabei.