Die Armut ist angekommen

26.09.2010 | Stand 03.12.2020, 3:39 Uhr

VdK-Präsidentin Ulrike Mascher warnt vor einer Spaltung der Gesellschaft. - Foto: Leykamm

Schwabach (lkm) Mit deutlichen Worten hat die Präsidentin des VdK Deutschland, Ulrike Mascher, im Schwabacher AWO-Saal die Vorstöße der schwarz-gelben Bundesregierung kritisiert. "Soziale Gerechtigkeit darf in Deutschland kein Fremdwort werden", betonte sie bei ihrer Rede am Kreisverbandstag des VdK Roth-Schwabach.

Allerdings sei man bereits auf dem Weg in diese Richtung. "Die Armut ist mitten in unserer Gesellschaft angekommen", kommentierte sie eine Statistik, nach der bereits 2,5 Millionen Kinder in Deutschland als arm eingestuft werden.
 
Leider werde die Situation durch die Beschlüsse in Berlin aber nicht besser, sondern schlimmer, so Mascher. "Es kann doch nicht sein, dass in Krisenzeiten die Reichen geschont und die Armen geschröpft werden."

Der Bundesregierung drohe das rechte Augenmaß verloren zu gehen. So solle das gesamte Sparpaket dem Bundeshaushalt zwar 82 Milliarden bringen – knapp die Hälfte davon aber habe man ja in Berlin bereits der Pleitebank Hypo Real Estate als Staatsgarantie versprochen. Die für den Bankrott des Geldinstituts verantwortlichen Manager bestünden aber weiterhin auf ihren Bonuszahlungen. "Da bleibt mir die Spucke weg. Eigentlich gehören diese angeblichen Fachleute abgemahnt", forderte Mascher.

Alle VdK-Mitglieder rief sie auf, sich an der bundesweiten Protestaktion "Stoppt den Sozialabbau" zu beteiligen. Eine zentrale Veranstaltung für Mittelfranken findet am 1. Oktober um 17 Uhr in der Erlanger Heinrich-Lades-Halle statt – auch der Kreisverband Roth-Schwabach wird dabei vertreten sein.