Ingolstadt (hl) Eine Entscheidung über eine weitere Mittelbayerische Ausstellung (miba) auf dem Volksfestplatz im Jahr 2021 wird nicht bei der Stadttochter IFG als Hausherr und Vermieter des Platzes, sondern im Stadtrat fallen. Das hat der für Fragen der Wirtschaftsförderung zuständige neue Co-Vorstand der Gesellschaft, Georg Rosenfeld, auf Anfrage der FW-Stadtratsfraktion erklärt.
Die Freien Wähler hatten in einem Schreiben an die IFG Auskunft über die weitere Verfahrenweise und die Positionierung der städtischen Gesellschaft hinsichtlich künftiger Messeveranstaltungen auf ihrem Gelände erbeten. Auf Antrag von FW-Fraktionschef Peter Springl wurde das Thema am Montag im IFG-Verwaltungsrat öffentlich behandelt. Vorstand Rosenfeld machte dabei deutlich, dass die IFG-Spitze bei einer etwaigen erneuten Anfrage der miba-Messegesellschaft sicher keine einsamen Entscheidungen treffen wird: Dies sei ein "Thema außerhalb unserer Kompetenz", sagte Rosenfeld. Er sehe hier vielmehr die Politik, also den Stadtrat, am Zug.
Die FW sind seit Jahren ein erklärter Gegner der miba an diesem Platz; sie kritisieren die wochenlange Blockierung vieler zentrumsnaher Parkplätze durch die Messe und die so entstehenden Verdrängungseffekte beim Parksuchverkehr. Auch der Umstand, dass in diesem Frühjahr während der miba ein kleiner Teil der Stellplätze auf dem Volksfestplatz für die öffentliche Nutzung erhalten blieb, hat die FW offenbar nicht umstimmen können.
Die Wählergemeinschaft hatte in ihrem Schreiben an die IFG auch angefragt, ob die Stadttochter zuletzt während der Messe starke Veränderungen bei der Nutzung der weiteren öffentlichen Parkplätze in der Innenstadt registriert hat. Vorstand Rosenfeld sprach hier am Montag von zwar spürbaren, aber nicht wirklich "signifikanten" Auswirkungen. Die Folgen für den Parksuchverkehr seien offenbar nicht anders als bei anderen Großveranstaltungen in der Stadt.
Rosenfeld räumte andererseits ein, dass die IFG durch die Vermietung des Volksfestplatzes an die Messegesellschaft finanziell etwas besser fährt als bei den normalen Gebühreneinnahmen durch Parkplatznutzer im selben Zeitraum. Dies sei für sich allein aber kein Entscheidungskriterium.
Wie Peter Springl dem DK auf Anfrage sagte, will sich seine Fraktion mit diesen Auskünften zufrieden geben und erst einmal keine weiteren Anträge zu diesem Thema im Stadtrat einbringen. Er sehe in Sachen miba aber inzwischen bei den anderen Stadtratsgruppierungen "das Meinungsbild bröckeln".
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