Ingolstadt
Der Triathlon kommt in die Stadt

Laufstrecke führt heuer erstmals durch Klenzepark und Schutterstraße - Radroute kurzfristig geändert

25.08.2021 | Stand 23.09.2023, 20:30 Uhr
Endlich im Klenzepark: Gerhard Budy möchte den Triathlon schon lange in die Stadt holen. Heuer führt die Laufstrecke zumindest schon mal durch den Klenzepark, über die Adenauerbrücke und die Schutterstraße. Geschwommen wird wie immer am Baggersee, bevor es auf der Radstrecke Richtung Osten geht. −Foto: Hauser

Ingolstadt - Den Ingolstädter Triathlon darf man getrost als eine Großveranstaltung bezeichnen.

Schon alleine wegen der Strecken, die dafür genutzt werden. In diesem Jahr ist eine besondere Schleife hinzugekommen: Die Laufroute führt erstmals durch den Klenzepark, über die Adenauerbrücke und die Schutterstraße. Hauptorganisator Gerhard Budy kommt damit seinem Ziel eines City-Triathlons einen entscheidenden Schritt näher. Der soll dann 2022 Wirklichkeit werden.

Vor dem Triathlon haben Budy und sein Team jedes Mal einen Organisations-Marathon zu bewältigen. Heuer, bei der elften Auflage, ist besonders viel zu tun. "Die Jahre davor waren im Vergleich ein Kindergeburtstag", sagt Budy. Das hat auch mit der Pandemie zu tun, der die Veranstaltung im vergangenen Jahr völlig zum Opfer fiel. Abgesagt. In diesem Jahr wird am Sonntag, 12. September, gestartet - unter strengen Hygienebedingungen. Getestet, geimpft oder genesen gilt für alle Starter und Helfer. Außerdem müssen die Organisatoren dafür sorgen, dass sich entlang der Strecke die Zuschauer nicht zu sehr drängen. Das wird vor allem entlang der neuen Laufstrecke wichtig sein. Zum ersten Mal führt diese bei Mittel- und der Olympischen Distanz durch die Stadt (siehe Grafik).

Ein erster Schritt Richtung Innenstadt

Über den Abstecher Richtung Stadt ist Budy "echt richtig glücklich". Seit Jahren schwebt ihm vor, den mittlerweile weit über die Region hinaus bekannten Ingolstadt-Triathlon durch das Herz Ingolstadts zu führen. "Das würde die Stadt attraktiver machen", ist er überzeugt. Budy gerät ins Schwärmen, wenn er die Bilder heraufbeschwört: Radrennen auf der Ringstraße und der Schlosslände, Läufer in der Innenstadt, dazu flankierende Veranstaltungen, Konzerte, Tribünen am Rathausplatz, Live-Moderation. Warum nicht auch ein verkaufsoffener Sonntag?

Mit seinen Ideen konnte Budy in den vergangenen Jahren bei den Verantwortlichen in der Stadt nicht so recht landen. Das änderte sich mit der Wahl. "Jetzt habe ich das klare Signal bekommen: Ja, die Stadt will das", berichtet er. Unterstützung habe er von OB Christian Scharpf erfahren, aber auch von der für Sport zuständigen Bürgermeisterin Dorothea Deneke-Stoll, Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle und Kulturamtschef Tobias Klein. "Da ist etwas in Bewegung gekommen", meint Budy. Eigentlich hätte er die große Triathlon-Stadt-Party gleich im vergangenen Jahr gefeiert. Dann kam das Virus.

Dass die Strecke in diesem Jahr zunächst nur am Rande der Altstadt verläuft, stört Budy nicht. Alleine, den Sportlern, die teils aus dem Ausland anreisen, den Klenzepark, den Schlossblick und die Festungsanlagen präsentieren zu können, macht ihn merklich froh. Die Variante heuer sieht er deswegen als "einen ersten, kleinen Schritt". Die Laufroute heuer schon weiter durch die Stadt zu ziehen, war schlicht nicht möglich. Auch, weil sich entlang der Strecke zu viele Zuschauer drängen könnten. Um das zu verhindern, sei zeitweise sogar daran gedacht gewesen, die Läufer auf dem Weg durch die Stadt hinter einem zwei Meter hohen Sichtschutz zu verbergen. "Davon ist man aber zum Glück wieder abgerückt", so Budy. Nun wird ein Sicherheitsdienst ein Auge darauf haben, dass alle Corona-Regeln eingehalten werden. Es werde auch keine flankierenden Events geben. Zumindest findet am Triathlon-Wochenende auf der Schlosslände auch die "Donau-Lust" statt (siehe Seite 23), sagt Budy.

Kurzfristig neue Radstrecke entworfen

Am anderen Ende des Parcours, bei der Radstrecke östlich von Ingolstadt, gab es ebenfalls eine Menge zu tun. Vor allem, als sich vor wenigen Wochen der Feuerwehrkommandant von Egweil bei Budy meldete. Wegen einer Sperrung der Staatsstraße 2214 werde der Verkehr gerade umgeleitet - ausgerechnet auf die geplante Radstrecke. Budy musste einen neuen Parcours entwerfen (siehe Grafik links). Er sei froh, dass die betroffenen Landratsämter in Eichstätt und Neuburg-Schrobenhausen schnell die nötigen Genehmigungen erteilten. Viele Anwohner hätten sich bereiterklärt, mitzuhelfen. Unter anderem wurden die Touren der Milchlaster umgestellt, um den Triathleten nicht in die Quere zu kommen. Einige Gottesdienste wurde von Sonntag auf Samstag verlegt, um allen die Möglichkeit zu geben, das Spektakel mitzuerleben.

Mehr als 1700 Sportler werden sich am Sonntag, 12. September, ab 8 Uhr (Mitteldistanz), 10.30 Uhr (Olympisch) und 13 Uhr (Sprint) zum Start in den Baggersee stürzen. Mit dabei sind unter anderem die Profis Claire Crennan aus Australien und Lukas Krämer, der zuletzt in Erding und Oberschleißheim gewann. Die Profis starten in der Mitteldistanz, die als Bayerische Meisterschaft ausgetragen wird. Sie werden nach dem Schwimmen und dem Radrennen beim abschließenden Lauf durch die Stadt und den Klenzepark kommen. Und vielleicht haben sie selbst unter Wettkampfbedingungen einen kurzen Blick für die Umgebung. Budy würde es freuen.

DK

Johannes Hauser