Neuburg/Schrobenhausen
Der Spatz bleibt Wintervogel Nummer eins

Zwischenfazit zu Zählaktion: Haussperling löst im Kreis Neuburg-Schrobenhausen den Feldsperling ab

11.01.2021 | Stand 14.01.2021, 3:33 Uhr
Auf dem Vormarsch: Die Wacholderdrossel steht in Neuburg-Schrobenhausen bei der "Stunde der Wintervögel" bisher auf Rang 19 - mit einem Riesensprung. Im Vorjahr waren gerade mal drei Exemplare gesichtet worden, so viele wie sich auf diesem Apfelbaum in Stepperg tummelten. −Foto: S. Hofmann

Neuburg/Schrobenhausen - Ein Endergebnis gibt es noch nicht, doch eine Tendenz ist bei der Aktion "Stunde der Wintervögel" bereits erkennbar.

Demnach verdrängt der Haussperling den Feldsperling auf Rang zwei. Platz drei geht erneut an die Kohlmeise. Auch einige Neulinge sind diesmal unter den Top zehn.

Die Zählung des Landesbunds für Vogelschutz und des Bundes Naturschutz läuft noch bis 18. Januar. So lange können Teilnehmer ihre Ergebnisse vom vergangenen Wochenende noch nachmelden. Dazu dürften auch in Neuburg-Schrobenhausen einige Naturliebhaber gehören, wie ein Blick auf die reine Zahl der vergangenen Jahre zeigt. Nach 190 Bürgern, die 2019 gezählt hatten, waren es im Vorjahr insgesamt 172. Diesmal verzeichnen die Initiatoren bisher rund 150 mit gut 4300 gesichteten Tieren. Mit knapp 37 Vögeln pro Garten befindet sich der Landkreis allerdings schon auf dem Vorjahresniveau.

Gleichzeitig entspricht die Entwicklung in Neuburg-Schrobenhausen in etwa der im gesamten Freistaat. Bayernweit liegt der Haussperling, also der Hausspatz, ebenfalls vor dem Feldsperling und der Kohlmeise. Auf den weiteren Rängen sind die Unterschiede gering. Einzig Türkentaube und Straßentaube haben im Kreisgebiet einen Rang unter den zehn meistgesichteten Vögeln geholt. Dafür rangiert der Erlenzeisig hierzulande nur auf dem neunten Platz, während er im Freistaat laut Mitteilung des Landesbunds für Vogelschutz zu den besonderen Phänomenen zählt. Der Einflug aus Nordeuropa fällt demnach diesmal zwar nicht so üppig aus wie zuletzt. Dennoch gehört er immer noch zu den häufig vertretenen Arten. Das gilt auch für die Wacholderdrossel, die nach einem guten Obstjahr vor allem in Nord- und Westbayern vorkommt. Das beschert dem bunten Zeitgenossen diesmal Rang 15 im Freistaat und immerhin den 19. Platz im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen.

Der Spatz bleibt dort unangefochten auf den ersten beiden Positionen. Der Haussperling verzeichnet bereits mehr als 1000 gesichtete Exemplare, beim Feldsperling sind es etwas mehr als 600 - was bisher einen deutlichen Einbruch darstellt. Zuletzt lagen beide Arten mehr oder weniger gleichauf mit gut 1000 Tieren auf den ersten beiden Rängen. Als solide erweist sich die Kohlmeise mit gut 400 Sichtungen; im Vorjahr waren es am Ende mehr als 700. Nach einem Rückgang in 2020 scheint sich die Amsel wieder stabilisiert zu haben. Bisher gut 350 Sichtungen sind schon jetzt mehr als im vergangenen Jahr, so dass Platz vier sicher sein dürfte. Dahinter liegt die Blaumeise, die sich in Neuburg-Schrobenhausen trotz eines aggressiven Bakteriums, das die Tiere seit dem vergangenen Frühjahr dahinrafft, als vergleichsweise stabil erweist. Bisher sind gut 320 Tiere gemeldet worden. Platz sechs geht diesmal wohl an den Buchfink mit knapp 200 Sichtungen, gefolgt vom Grünfink mit bisher 171 Stück. Es folgen die Türkentaube, die im Vorjahr auf Rang neun war, der Erlenzeisig und die Straßentaube, die sich von Platz 18 vorgekämpft hat.

Wer sich am Wochenende an der Zählaktion beteiligt hat und seine Ergebnisse noch nachmelden will, kann das im Internet machen. Möglich ist das unter www. stunde-der-wintervoegel. de.

sja