Der Nachwuchs geht in die Luft

09.09.2009 | Stand 03.12.2020, 4:40 Uhr

Die Welt von oben: Bei den Kinderflugtagen des Aero Clubs können sich alle von der Heimat ihr eigenes Luftbild machen. - Fotos: Leykamm

Schutzendorf (EK) Die Kinderflugtage in Schutzendorf haben dieses Jahr wieder rund 100 fliegende Besucher begeistert. In den Ferien dürfen sich beim Aero Club alljährlich junge Testpiloten versuchen.

Sieben Jahre alt – und schon Pilotin. Laura Gänsbauer aus Ruppmannsburg ist ganz fasziniert, als sie fast 100 Meter über der heimatlichen Erde den Steuerknüppel des Motorseglers in die Hand gedrückt bekommt. Pilot Rainer Heinrich passt auf, dass nichts passiert. Er ist stellvertretender Vorsitzender des Aero Clubs, der am Wochenende zum Schutzendorfer Flugplatz einlud.

Als Laura nach einigen Runden quer durch das Altmühltal dem Flugzeug entsteigt, strahlt sie übers ganze Gesicht. "Es war einfach schön", sagt sie begeistert. Und sie darf stolz sein. Denn sie hat ihren Eltern, Jürgen und Renate Gänsbauer, nun gleich zwei Flugerfahrungen voraus: Laura kennt die luftigen Höhen nun als Passagier und als Pilotin. "Wir selbst sind noch nie geflogen", bekennen ihre Eltern. Im Gegensatz zu Laura. "Seit einem Jahr will sie unbedingt fliegen", erzählen die Eltern. Die Kinderflugtage als Teil des Ferienprogramms wurden von der jungen Dame herbeigesehnt.

"Es hat zwar ein bisschen gewackelt, aber mir ist nicht schlecht geworden", sagt Laura nach ihrem Flug. Sie ist eine von rund 100 Passagieren, die am Wochenende mit den Piloten des Aero Clubs in die Lüfte gehen und sich danach ihre Urkunden abholen dürfen. Neben dem Motorsegler stehen für die Flugrunden auch zwei Motorflugzeuge zur Verfügung. "Am Sonntagnachmittag waren beide im Dauereinsatz", zeigt sich Vereinsvorsitzender Josef Schneider erfreut.

Mit dem Wetter hat man an jenem Tag auch richtig Glück. Am Samstag hingegen erweist es sich als "turbulent und bockig", so Schneider. Doch auch an jenem Tag kommen einige Gäste. Natürlich geht es bei sämtlichen Flügen zwar mit guter Laune, aber ebenso streng nach Vorschrift zu. Die Anweisungen aus dem mobilen Tower sind oberstes Gebot. Ist das Fluggerät erst einmal in der Luft, ist die Route beliebig. Es geht quer durch den Landkreis und darüber hinaus: vom Trachtenmarkt in Greding bis an den Rothsee oder einfach quer durchs Altmühltal.

Alle wollen vor allem eines: Ihr eigenes Domizil einmal aus der Luft betrachten. Das will auch Martina Engelhard aus Röckenhofen, die mit Sohn Christian und Tochter Annalena hoch über der Heimaterde fliegt, Nachbarin Julia Priesner darf auch mit. "Wir sind das erste Mal bei den Kinderflugtagen – und wir sind alle begeistert", sagt Martina Engelhard. Christian will sogar einen Looping drehen, doch Schneider winkt ab. Etwas mehr Flugerfahrung als die Röckenhofener bringen die Forsters aus Greding mit. Vater Herbert und Sohn Michael haben vor einem Jahr hier schon ihre Runden gedreht. Mutter Martina blieb damals zu Hause und passte auf Töchterchen Magdalena auf. Doch die zählt in diesem Jahr schon 20 Monate und fliegt auf Mamas Schoß mit. "Sie hat ganz fasziniert um sich geschaut", berichtet Martina Forsters vom Flug der Familie, "es war einfach super!" Besonders eindrucksvoll ist es für die Forsters, den Kanal entlang zu fliegen, den sie bereits mit dem Schiff bereist haben. Wieder auf der Erde können sich die Kinder auf der Hüpfburg austoben. Dort springt auch Florian Schelletter aus Greding fröhlich umher. Aber erst nach seiner Flugpremiere gemeinsam mit seinem flugerfahrenen Vater Matthias. Ein tolles Vater-Sohn-Erlebnis, von dem beide wohl noch lange zehren können.