Der Meister der Hinterzimmer

15.12.2008 | Stand 03.12.2020, 5:20 Uhr

Zum Artikel "Gudrun Eberle soll Mandat zurückgeben" (SZ vom 13./14. Dezember):

Martin Schmid hat ein offensichtliches schweres Problem mit der Demokratie. Nicht nur, dass er seiner ehemaligen Parteivorsitzenden ein – obendrein als persönlich gekennzeichnetes – Statement zum Fall Schäch verbieten wollte. Darüber hinaus setzt er sich ganz offen über die Meinung seiner Parteibasis hinweg.

Am 19. November 2008 hat eine derartige Mitgliederversammlung der Kreis-SPD stattgefunden. Mit korrekter Ladungsfrist und schriftlich eingeladen waren alle Mitglieder des Unterbezirks Pfaffenhofen. Ich selbst war bei dieser Versammlung anwesend und kann im Gegensatz zu den Herren Schmid, Herker und Käser darüber berichten. Martin Schmid wurde übrigens seit vielen Jahren bei keiner Mitgliederversammlung oder Kreisausschusssitzung gesichtet. Im Verlauf dieser Mitgliederversammlung war die Meinungsbildung mehr als eindeutig, wenn man von einigen dünnen Gegenstimmen absieht. Von fast allen Rednern wurde die Parteivorsitzende bestätigt, indem die skandalösen politischen Verfehlungen des ehemaligen Bürgermeisters von Wolnzach, Josef Schach, verurteilt wurden.

Ebenfalls kritisiert und als die Partei schädigend bezeichnet wurde das Vorgehen des Martin Schmid. Man war der Meinung, er wäre keinesfalls berechtigt gewesen, seine Parteivorsitzende öffentlich zu kritisieren. Diese deutliche und überwiegende Meinung der Parteibasis passte den Kreisräten Drack und Bals nicht, so dass sie die Sitzung vorzeitig verließen. Martin Schmid, der Meister der Hinterzimmer, scheut allem Anschein nach die offene innerparteiliche Diskussion.

Er lähmt seit vielen Jahren jegliche politische Aktivität der SPD-Kreistagsfraktion und im Kreistag scheint ihm der Mut zur offenen Rede gänzlich zu fehlen. So ist die SPD-Fraktion auf allen politischen Feldern, zum Beispiel bei der Sondermüllverbrennung, bei der Gentechnik, bei den regenerativen Energien und beim Skandal um Josef Schäch mausetot.

Ich wage hier eine Vorhersage: Am Ende, wenn Josef Schäch von seinen Tricks und Täuschungen eingeholt worden ist, werden alle die Kumpanen, die Spezl und Unterstützer des tief gefallenen Landrats, allen voran Martin Schmid, bis auf die Knochen blamiert dastehen.

Peter Teich

Nötting