Eichstätt
Der Herzogsteg ist abgesackt

Die Fußgängerbrücke bleibt bis auf Weiteres gesperrt Experte sucht nach Ursache und Lösungen

13.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:55 Uhr

Die erfolgreichen Schülerinnen und Schüler der Mittelschule mit ihrem Lehrer Christian Graf. - Foto: bbw

Eichstätt (EK) Der Eichstätter Herzogsteg wurde gestern Nachmittag gegen 14 Uhr gesperrt. Ob nun für Tage oder doch eher für Wochen oder Monate, ist noch völlig unklar. Fest steht nur: Eines der Gelenke der Drei-Gelenk-Rahmenbrücke hat sich verschoben, die Brücke ist in der Mitte abgesackt.

Passanten hatten, wie sie gestern erzählten, schon seit einigen Wochen bemerkt, dass sich direkt in der Mitte der Brücke eine Pfütze bildet. Gestern ging das Bauamt der Sache auf den Grund: Warum kann sich hier überhaupt eine Pfütze bilden? Die Antwort gab Anlass zur Sorge: Die Brücke hat sich gesenkt. Sie wurde aus Sicherheitsgründen sofort gesperrt. Der Umweg führt die Fußgänger über die Spitalbrücke und über den Badsteg.

Der Brückensachverständige, Bauingenieur Hartmut Hildebrand aus Pappenheim, machte sich unverzüglich ein erstes Bild vom Schaden. Die Brücke werde, wie alle anderen Brücken auch, jährlich kontrolliert. Bei der jüngsten Brückenprüfung im August sei noch alles in Ordnung gewesen. Dass sich nun innerhalb von drei Monaten eines der Gelenke offenbar um fünf Zentimeter bewegt hat, sei durchaus alarmierend, sagte er. Der Fußgängersteg sei eine übliche Drei-Gelenk-Rahmenbrücke, die drei Gelenke - jeweils eines an jeder Uferseite und eines in der Mitte - stützen sich gegenseitig. Wenn sich eines verschiebe, könne alles ins Wanken geraten. Über die Ursache wollte Hildebrand gestern nicht spekulieren, ein solcher Fall sei ihm so noch nie vorgekommen. Er muss nun aufwendige Berechnungen anstellen, bevor er nach der Ursachenforschung dann auch Lösungsvorschläge machen kann. Der Experte rechnet damit, dass das "durchaus länger dauern kann".

Der Herzogsteg ist bekanntlich die Hauptverkehrsachse für die Fußgänger von der Spitalstadt mit Bahnhof und Freiwasserparkplatz in die Altstadt - Jens Schütte vom Bauamt und der Geschäftsführende Beamte der Stadt, Hans Bittl, sehen die Entwicklung deshalb schon mit Sorge. Der Herzogsteg wurde 1975/1976 für damals etwa 196 000 D-Mark gebaut. Ein etwaiges Provisorium, Reparatur und gegebenenfalls Neubau dürften heutzutage deutlich teurer werden. Für die Passanten und besonders für die Geschäftsleute in der Spitalstadt sei das natürlich auch ein schwerer Schlag, bestätigt Bittl auf Anfrage. "Wir müssen uns da zügig etwas einfallen lassen."