Pförring
"Denkmäler in überreicher Zahl"

Archäologin und Kunsthistorikerin Elisabeth Vogl hat Kulturführer für Pförring erstellt

22.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:31 Uhr

Broschüren für den Bürgermeister, Blumen für die Autorin: Elisabeth Vogl übergab den Pförringer Kulturführer offiziell an Bürgermeister Bernhard Sammiller - Foto: Kügel

Pförring (DK) „Pförring, Römer – Mittelalter – Barock“ ist der Titel des neuen Kulturführers, den die Archäologin und Kunsthistorikerin Elisabeth Vogl im Auftrag des Marktes erstellt hat. Jetzt ist das Werk fertig.

Die größte Herausforderung sei es gewesen, die Vielfalt und Vielzahl der Funde und Kulturdenkmäler auf 24 Seiten zu packen, sagte die Autorin bei der Präsentation im Gemeinderat. „Im Markt Pförring und seinen Ortsteilen gibt es archäologische Funde und kulturhistorische Denkmäler in überreicher Zahl“, schwärmte Vogl. Mit der von ihr verfassten Broschüre wolle sie erreichen, dass möglichst viele Menschen nach Pförring kommen. Den Bürgern wolle sie bewusst machen, über welche Schätze der Markt verfügt.

In ihrem Vortrag wie in der Broschüre spannte Elisabeth Vogl den Bogen vom Steinbruch in Ettling, der „ein einzigartiges Fenster in die Erdgeschichte“ biete, über die Römerzeit und den Nachbau des Kastelltors, „das noch nicht so ganz geliebte, aber einzigartige neue Wahrzeichen“, bis zur besonders schönen Rokokokanzel in der Martinskirche von Lobsing. Ein Schlenker in die Neuzeit ist der Feuchtmühle als Beispiel für die untergegangene Mühlenkultur gewidmet. Mit dem in Pförring praktizierenden Hausarzt der Heiligen Anna Schäffer, Karl Wäldin, stellt Vogl den Bezug zum Wallfahrtsort Mindelstetten her.

In jedem der sieben Ortsteile fand die Kunsthistorikerin Bemerkenswertes. Deshalb sei es schwierig gewesen, die Informationen zu komprimieren und in leicht verständliche Sprache zu gießen. Eine „ungewöhnliche Dichte an Besonderheiten“ attestierte sie Ettling mit seinen Kelsquellen und deren Deutung als „schöner Brunnen“ aus dem Nibelungenlied. Das Heldenepos, in dem Pförring (Vergen) als Ort des Donau-Übergangs genannt ist, sei ein ganz wichtiger Ansatz für die „touristische Vermarktung“. Als Nachweis endet das Heft deshalb mit der Abbildung der entsprechenden Stelle aus der Handschrift D des Nibelungenlieds und einer Übertragung ins Neudeutsche. Für alle Besucher Pförrings gibt es zudem eine Karte, auf denen alle Sehenswürdigkeiten eingezeichnet sind. Erhältlich ist die Broschüre bei der Marktgemeinde Pförring. Demnächst soll sie außerdem im Internet verfügbar sein.