Ingolstadt
"Das war heute ein perfekter Tag"

Ingolstädter Triathlet Sebastian Mahr feiert auf der olympischen Distanz einen emotionalen Start-Ziel-Sieg

26.05.2019 | Stand 02.12.2020, 13:53 Uhr
Führung nach dem Schwimmen: Sebastian Mahr ging als Erster auf die Radstrecke. −Foto: Meyer

Ingolstadt (DK) Sebastian Mahr war als Favorit ins Rennen über die olympische Distanz gegangen und hielt diesen Erwartungen stand.

Beim Heimrennen lag er durchgehend in Führung und lieferte die schnellsten Schwimm- und Radzeiten. Nur auf der Laufstrecke war der Zweitplatzierte Fabian Eisenlauer schneller - Mahrs Vorsprung war aber zu groß, als dass der Sieg in Gefahr geraten konnte.

Herr Mahr, war dieser Start-Ziel-Sieg ein einsames Rennen?

Sebastian Mahr: Ich bin relativ gut weggekommen, das war ganz gut. Ich habe mich bei der zweiten Boje kurz umgeschaut, da war dann schon ein Abstand da. Wenn ich vorne wegschwimme, dann muss ich mein Ding machen, und das ist beim Radfahren genauso. Aber man sieht die Konkurrenz im Normalfall nicht, weil der Kurs ein bisschen verwinkelt ist. Von daher wusste ich bis zur Laufstrecke nicht, wie es aussieht.

Sie waren ohne Uhr unterwegs. Was war der Gedanke dahinter?

Mahr: Für mich war es nach dem Ingolstädter Halbmarathon wichtig, das Ganze noch mal ein bisschen neu zu beleuchten. Ich wollte ein bisschen zurück zu mir und wieder auf mich und mein Gefühl hören. Ich glaube, damit bin ich jetzt seit dem Halbmarathon ganz gut gefahren.

War es ungewohnt ohne Uhr?

Mahr: Ja klar, du weißt natürlich nicht, wie du unterwegs bist, und man ist auf die Infos von außen angewiesen. Aber es war eben auch mal ein neues und ein gutes Gefühl, auf mich und meinen Körper zu hören. Das vergisst man manchmal so ein bisschen, wenn man nur noch Sport im Kopf hat. Das werde ich weiter durchziehen und einfach den Triathlon noch mehr genießen.

War dieser ungefährdete Sieg überraschend für Sie?

Mahr: Also beim Fabi (Eisenlauer d. Red. ) weiß ich schon, was der kann. Ich konnte nur nicht genau einschätzen, wie er schwimmt. Aber das war jetzt nicht selbstverständlich, dass ich da locker durchspaziere.

Im Vorfeld hatten Sie erklärt, dass der Ingolstädter Triathlon für Sie emotional sehr wichtig ist. Was bedeutet dieser Sieg jetzt für Sie?

Mahr: Bei der Frage bekomme ich eine Gänsehaut. Wenn ich überlege, wo ich vor zehn Jahren gestanden bin, und dass ich jetzt im zehnten Jahr das Rennen gewinnen kann, ich glaube sogar als erster Ingolstädter, das ist schon sehr speziell.

Wie haben Sie die Stimmung wahrgenommen?

Mahr: Schöner hätte man sich ein Jubiläumsrennen nicht vorstellen können. Das Wetter war perfekt und nicht zu heiß. Beim Schwimmen war das Wasser nicht so kalt, wie ich es erwartet hatte, der Monat Mai war ja ziemlich bescheiden. Nach der ersten Boje war ich ganz gut aufgewärmt. Aus meiner Sicht war das heute ein perfekter Tag. Und zu den Zuschauern braucht man nicht viel sagen. Das ist phänomenal und spricht für sich.

Das Gespräch führte

Christian Missy.