Das Theaterfloß ist Geschichte

13.06.2008 | Stand 03.12.2020, 5:50 Uhr

Das Theaterfloß muss weichen: Am Freitag zerlegten die Pioniere die so genannte Hohlplattenfähre in zwei Teile und bugsierten die künstliche Insel zurück zum Wasserübungsplatz. - Fotos: Stadik

Ingolstadt (ms) Das Theaterfloß ist Geschichte, am Freitag wurde es abtransportiert. Doch nachdem die Pioniere die künstliche Donauinsel abgebaut haben, hoffen viele Ingolstädter auf eine Fortsetzung im kommenden Jahr. Doch das wird schwierig.

Jochen Reichler kümmert sich eigentlich um Beleuchtung oder Bühnentechnik. Doch am gestrigen Freitag schlüpfte der technische Leiter des Theaters Ingolstadt um kurz vor 7 Uhr erneut in den Neopren-Anzug und setzte die Tauchermaske auf. Während die Pioniere auf dem Donaufloß kräftig an den Kurbeln drehten, tauchte Reichler am Nordufer hinab, um verhakte Halteseile von den Flusssteinen zu lösen. In der Zwischenzeit setzten sich vier jeweils 250 PS starke Motorboote hinter die "Hohlplattenfähre" (BW-Jargon).

Major Jens Naber, der den Abbau als Inspektionschef beobachtete, äußerte zwar Verständnis für den Wunsch vieler Ingolstädter nach einer Fortsetzung des schwimmender Biergartens, verdeutlichte jedoch auch den Aufwand: "Wir mussten drei Wochen lang die Gefahr eines Hochwassers im Auge behalten." So ein Aufbau komme ausschließlich im Rahmen eines Lehrgangs in Frage. Die Bundeswehr wurde für diesen Service auch bezahlt.

Wie auf Befehl zeigte sich die Donau gestern von ihrer ruppigen Seite: Oft brachen die Wellen mehr als einen Meter hoch an das Floß, als die Pioniere die Insel in zwei Teile zerlegten und stromabwärts zu ihrem Wasserübungsplatz bugsierten. "An der Eisenbahnbrücke müssen wir sehr aufpassen, weil an der engen Stelle die Strömung noch stärker wird", erläuterte Hauptmann Detlev Heinisch.

Dennoch zeigen viele Beispiele, dass es technisch möglich ist, einen Ponton-Biergarten auf dem Fluss zu betreiben. Oberbürgermeister Alfred Lehmann verwies am Freitag auf den Prüfantrag, der jetzt im Stadtrat erteilt wurde. Nach den Ufertreppen und dem Ausbau des ehemaligen Treidelweges kommt als nächstes die Einmündung der Schutter an die Reihe. "An der Donau ist schon einiges geschehen", sagte der OB und versprach, sowohl die Gastronomiepläne am Nordufer als auch das Projekt Strandbar prüfen zu lassen.