Eichstätt
Das Sparschwein lebt weiter

Weltspartag: Rücklagen schaffen bleibt wichtig - Auch Kinder sollten das lernen

30.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:17 Uhr
Die Weltsparwoche hat auch in der Sparkasse in Eichstätt begonnen. Hier die Geschwister Julia und Niklas beim Leeren ihrer Spardosen. −Foto: Riß

Eichstätt (EK) Der offizielle Weltspartag am 31. Oktober hat eine lange Tradition: Seit 1925 sollen Erwachsene und vor allem Kinder an diesem Tag an Bedeutung und Notwendigkeit des Sparens erinnert werden - auch in den Eichstätter Geldinstituten.

Viele kennen den Weltspartag vermutlich so: Kinder stapfen mit ihren vollgesparten Dosen in die Bank, zahlen ihre gesammelten Münzen und Scheine ein und bekommen dafür im Gegenzug kleine Geschenke. Aber ist das heute immer noch so oder ist das Sparschwein vom Aussterben bedroht? Für die jungen Münzsammler der Sparkasse Ingolstadt-Eichstätt und der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte gibt es vorweg schon mal eine gute Nachricht: unabhängig von der Weltsparwoche fallen für Kinder bei Münzeinzahlungen keine Gebühren an; nur Erwachsene müssen inzwischen bei der Einzahlung von Bargeld in unterschiedlichen Staffelungen Gebühren in Kauf nehmen.

Aber kommen die jungen Sparer denn tatsächlich noch zum Einzahlen in den Geldinstituten vorbei? "Der Andrang ist groß, das ist an einem Tag gar nicht zu schaffen - deshalb gibt es ja die Weltsparwoche", sagt Albert Buchner von der Volksbank Raiffeisenbank. Trotzdem habe sich die Nachfrage über die Jahre hinweg durchaus verändert. Was vermutlich auch an der Niedrigzinsphase und den fehlenden Sonderkonditionen liegen mag, weiß Jörg Tiedt, Pressesprecher der Sparkasse Ingolstadt-Eichstätt. Aber macht Sparen in der heutigen Zeit überhaupt noch Sinn? "Ja, warum nicht? Sparen hat sich früher genauso gelohnt wie heute", sagt Buchner. Und auch das Ziel des Weltspartages ist seit mehr als 90 Jahren immer noch dasselbe: Kindern und Jugendlichen den richtigen Umgang mit Geld und die Bedeutung des Sparens beizubringen. "Sparen ist ein großes Thema, für das wir insbesondere Kinder, aber auch Erwachsene begeistern wollen", meint Tiedt. Häufig sei den Kunden nämlich gar nicht klar, welche Sparmöglichkeiten es überhaupt alles gebe. Meist werde auf sichere Anlageformen wie das altbewährte Sparbuch, Sparschwein oder Tages-, Festgeld- und Girokonten gesetzt. Auch wenn dort die Zinssätze gering ausfallen. "An die Anlage in Wertpapiere wie Aktien und Fonds trauen sich noch nicht alle ran."

Und was macht das Sparschwein eigentlich im Zeitalter des Onlinebankings? Weiterleben natürlich - sowohl in ursprünglicher als auch in digitaler Form. Sparkassenkunden können zum Beispiel über eine App auf ihrem Smartphone sogenanntes Klicksparen betreiben. Dabei wird ein bestimmtes Sparziel festgelegt und Klick für Klick kann dann das virtuelle Schweinchen gefüttert werden. Auch die Volksbank Raiffeisenbank entwickelt derzeit ein neues, zum Teil digitales Finanzprodukt für Kinder und Eltern.

Letztlich ist Sparen, egal in welcher Form und in welchem Alter, immer sinnvoll. "Für die Nachwuchssparer bleiben Schwein und Dose auch weiterhin sehr hilfreich. Da können Kinder auf spielerische Art den Wert des Geldes und Sparens begreifen", stellt Albert Buchner abschließend fest.