Schrobenhausen
Das neue Gesicht des Pflegschlossparks

Rettungsweg verändert Umfeld des Museums - und Hans Hammer ärgert sich über die Konzertmuschel

13.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:05 Uhr
So wird der Schrobenhausener Pflegschlosspark wohl nie mehr aussehen. Der Brandschutz hat einen erheblichen Eingriff nach sich gezogen, und die Idee einer festen Bühne im Park steht auch im Raum. −Foto: Spindler, Jürgen, Schrobenhause

Schrobenhausen (SZ) Der Bereich hinter dem Schrobenhausener Pflegschloss zählt zu den schönsten Ecken der Stadt. Jetzt ändert sich das Bild, zum einen durch den Brandschutz, zum anderen durch die geplante Konzertmuschel. Da regt sich Widerstand.

Die Betonelemente an der Westseite des Altbaus des Pflegschlosses sind in diesen Tagen nicht zu übersehen, der Brandschutz macht hier einen durchaus erheblichen Eingriff erforderlich. Und so mancher Spaziergänger ist schon gespannt darauf, wie der Anbau einmal aussehen wird, wenn alles fertig ist.

Parallel gehen die Planungen des Lions Clubs Schrobenhausen-Aichach weiter, der der Musikstadt Schrobenhausen gern eine Konzertmuschel schenken möchte, die Auftritte von akustischen Ensembles im Freien noch einfacher machen sollen. Mehrere Standorte waren diskutiert worden; letztlich fiel die Wahl in Absprache mit der Stadt auf den Pflegschlosspark, wo ja immer wieder schon mobile Bühnen auf- und abgebaut worden sind, und zwar in etwa dort, wo sich der wertvolle Kreuzweg des berühmten Schweizer Künstlers Silvio Mattioli befindet, das dann wohl versetzt werden würde.

Kreisheimatpfleger Hans Hammer kann sich mit dieser Idee gar nicht anfreunden. "Unabhängig davon, dass der Pflegschlosspark nach Möglichkeit von festen Einbauten freigehalten werden sollte, um großflächigen Freiluftveranstaltungen im ganzen Parkgelände nicht zu behindern, drängt sich die Frage nach der Zweckmäßigkeit der geplanten Baumaßnahme auf", wandte er sich an die Stadt. Das gute, alte Sprichwort "Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul" kenne er wohl, "das bedeutet aber noch lange nicht, dass man alles, was man geschenkt bekommt, auch für gut finden und annehmen muss."

Er sieht in der etwa drei auf fünf Meter großen Konzertmuschel "die große Gefahr, dass dieser ruhige und in sich abgeschirmte Ort zu einem weiteren Treffpunkt für Saufgelage mit den entsprechenden Hinterlassenschaften verkommt." Mit der Idee, die bestehende Terrasse zu überdachen, könne er sich eher anfreunden.

In der regelmäßigen Amtsleiterrunde im Rathaus ist Hammers Anfrage inzwischen auch beraten worden. "In vielen Dingen hast du sicherlich recht und deine Argumente sind auch mehr als verständlich, aber man hätte diese Diskussion früher anstoßen müssen, denn inzwischen gibt es einen positiven Beschluss des Haupt- und Finanzausschusses, der eine Konzertmuschel im Garten des Pflegschlosses genehmigt", wurde ihm im Nachgang mitgeteilt. Allerdings gebe es noch keine finale Planung.

Und genau das bestätigt auch der Lions Club. Dort will man zunächst einmal abwarten, wie sich der Pflegschlosspark nach dem Bau des Brandschutzturms darstellt, berichtet Thomas Schneider, der das Lions-Projekt seit Monaten maßgeblich vorantreibt. "In keinster Weise ist es so, dass wir da einfach etwas hinstellen wollen", betont er, "die Bühne muss sich natürlich ins Ensemble einfügen." Und darüber wolle man selbstverständlich mit allen Beteiligten reden, wenn die Zeit reif sei. Im Vergleich zu dem, was der Brandschutz erforderlich mache, falle die Konzertmuschel ohnehin vergleichsweise klein aus.