Ingolstadt
"Das ist ein gesunder Konkurrenzkampf"

Neuzugang Garret Pruden rangelt mit Simon Schütz um Platz in der Verteidigung des ERC Ingolstadt

23.05.2019 | Stand 23.09.2023, 7:08 Uhr

−Foto: Foto: Petri

Ingolstadt (DK) Sein Ziel ist klar. "Ich habe einen DEL-Vertrag unterschrieben, also möchte ich auch in der DEL spielen", sagt Garret Pruden selbstbewusst.

Die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) ist Neuland für den mit 20 Jahren jüngsten Neuzugang des ERC Ingolstadt. Bislang verbrachte der gebürtige Bad Nauheimer seine Karriere vorwiegend bei seinem Heimatklub in der DEL2 - abgesehen von zwei Jahren im Nachwuchs der Kölner Haie. "Ich bin ein Nauheimer Bub", sagt Pruden und lacht. "Aber ich wollte raus aus meiner Komfortzone und neue Erfahrungen sammeln", begründet er seine Entscheidung für den Wechsel nach Oberbayern.

In Ingolstadt kämpft der Hobbygolfer nun mit dem ein Jahr älteren Simon Schütz um einen festen Platz in der Verteidigung der Panther - beide könnten mit einer Förderlizenz auch für den ERC-Kooperationspartner ESV Kaufbeuren in der DEL2 zum Einsatz kommen. Aktuell gehört das Duo der Sommertrainingsgruppe des ERC an, die sich unter Anleitung von Fitnesstrainerin Maritta Becker auf die kommende DEL-Saison vorbereitet.

"Wir gehen das wie zwei Erwachsene an. Wir sind eine Mannschaft und versuchen uns gegenseitig zu pushen. Das ist ein gesunder Konkurrenzkampf", berichtet Pruden, der Schütz und den 19-jährigen Panther-Stürmer Tim Wohlgemuth sogar als "Vorbilder" bezeichnet.

Schütz, der schon seit 2016 in Ingolstadt unter Vertrag steht, hat den endgültigen DEL-Durchbruch im Gegensatz zu Neu-Nationalspieler Wohlgemuth allerdings noch nicht geschafft. Verletzungen warfen den Regensburger immer wieder zurück. Vor dessen vierten Spielzeit als Ingolstädter hat ERC-Sportdirektor Larry Mitchell den Druck auf Schütz erhöht. "Ich weiß, dass mehr von mir erwartet wird. Ich muss vielleicht ein bisschen mehr Gas geben, da muss ich mir an die eigene Nase packen", sagt er selbstkritisch.

Dass er mit Pruden nun ebenfalls ein Talent als Mitbewerber um den Kaderplatz hat, sieht Schütz positiv: "Wir haben direkt am ersten Tag zusammen gegessen und verstehen uns. Ich finde es gut, dass wir um den Platz kämpfen. Der Bessere soll spielen. Was wäre der Sport ohne Konkurrenzkampf? "

Den kennt Pruden schon von daheim, denn mit seinem Zwillingsbruder Travis und dem älteren Bruder Riley lieferte sich der junge Garret einst so manche Auseinandersetzung. "Da gab es einige Prügeleien", erinnert sich der Sohn des ehemaligen kanadischen Zweitliga-Profis Greg Pruden und einer deutschen Mutter grinsend.

Sein Zwillingsbruder war es auch, der sich damals für das Eishockey entschied - Garret folgte. Doch während Travis dem Sport inzwischen den Rücken gekehrt und eine Schreinerlehre begonnen hat, will Garret nun richtig durchstarten. "Bei mir gab es immer nur Plan A", sagt er.

Seine Stärken seien Übersicht und Spielverständnis. Schlittschuhläuferisch und beim Antritt könne er sich dagegen noch verbessern, meint Pruden, der Chicago-Blackhawks-Verteidiger Duncan Keith bewundert: "Es hat mich beeindruckt, wie mobil er ist und wie er ein Spiel lesen kann. Außerdem ist er offensiv und defensiv stark. "

Pruden will sich zunächst auf die Verteidigungsarbeit konzentrieren und "das Spiel simpel halten". Der Konkurrenzkampf ist eröffnet.

 

Alexander Petri