Pfaffenhofen
"Das hat alles Hand und Fuß"

Herker bricht Lanze für Karlheinz Böhms kritisierte Äthiopienhilfe

14.02.2013 | Stand 03.12.2020, 0:30 Uhr

Hierhin sind die Pfaffenhofener Spenden geflossen: In Anano Mitae, im Osten Äthiopiens, hat die Stiftung Menschen für Menschen eine Schule für 1000 Kinder gebaut. - Foto: Menschen für Menschen

Pfaffenhofen (szs/mck) Karlheinz Böhms Stiftung Menschen für Menschen wehrt sich gegen Kritik, zu viel Geld auszugeben und nicht transparent genug zu sein. Zwei Großspender haben den Geldhahn zugedreht – ein schwerer Schlag für eine Entwicklungshilfe-Organisation, die von ihrem guten Ruf lebt.

Auch die Pfaffenhofener Bürger und Unternehmen hatten bei der Städtewette 2011 über 16 500 Euro gespendet. „Ich glaube, die Pfaffenhofener Euros sind gut angekommen“, sagt Pfaffenhofens Bürgermeister Thomas Herker (SPD). Er hatte sich im vergangenen Herbst bei einer Äthiopienreise selbst ein Bild von der Verwendung der Spendengelder gemacht.

Auch die Stiftung selbst tritt den Vorwürfen entschieden entgegen. „Wir sind uns zu jedem Zeitpunkt der Verantwortung bewusst, die uns mit der Übertragung der Spendengelder auferlegt wird“, sagt Geschäftsführer Axel Haasis auf Anfrage unserer Zeitung. „Wir werden alles tun, um jederzeit absolute Transparenz herzustellen.“ Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen prüft die aktuellen Vorwürfe – sieht aber bereits jetzt einen Teil davon als unbegründet: Mehr als 90 Prozent der Spendengelder kommen demnach wirklich bei den Empfängern an. Die Verwaltungsquote liegt unter zehn Prozent. Darauf verweist auch Bürgermeister Herker.

Das Geld, das vor anderthalb Jahren bei der Städtewette von Pfaffenhofen, Neuburg und sechs weiteren deutschen Kommunen zusammengekommen war, sollte für den Bau einer Schule in einer von den Behörden weitgehend vergessen Region im Osten des Landes verwendet werden. In der sogenannten Anano Mitae Higher Primary School sollen 1000 Schüler unterrichtet werden. Herker war während seines Äthiopienbesuchs bei ihrer Einweihung dabei. „Alles hat einen sehr soliden Eindruck gemacht“, erzählt er. Die Schulen seien ordentlich gebaut, die Entwicklungshilfe vernünftig gemanagt gewesen: „Das hat alles Hand und Fuß.“