Pfaffenhofen
Das Gemeinwohl im Fokus

21.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:08 Uhr

Pfaffenhofen - Nach der offiziellen Gründung im September 2019 hat die Gemeinwohl-Ökonomie Regionalgruppe Pfaffenhofen nun durch weitere Beitritte ihren Aktiv-Status bei der Dachorganisation Gemeinwohl-Ökonomie Bayern erreicht.

Das teilt Mitinitiator Manfred "Mensch" Mayer mit. Die Regionalgruppe könne jetzt vollumfänglich und mit ganzer Kraft mit am Umbau der gegenwärtigen Wirtschaftsordnung in Richtung einer Gemeinwohl-Ökonomie arbeiten, heißt es in der Mitteilung. .

Aktuell würden die Auswirkungen der Corona-Pandemie die Systemfehler der den Leitsätzen des Kapitalismus unterworfenen gängigen und vorherrschenden Art des Wirtschaftens verdeutlichen. "Ein Systemwechsel ist daher überfällig", schreibt Mayer. Dazu Koordinatorin Judith Neumair: "Ich sehne mich, wie so viele andere auch, nach Fairness und Nachhaltigkeit in der Wirtschaft, nach einer Ausrichtung am Gemeinwohl und möchte diese Entwicklung nach Kräften unterstützen. Und wünsche und hoffe, dass die kommunalen Entscheidungsträger und die Unternehmer im Landkreis die Coronakrise als Chance für eine Richtungsänderung begreifen und für ein neues Miteinander nutzen. "

Aus Sicht der Gemeinwohlökonomie (GWÖ) wird Wirtschaften nicht mehr ausschließlich danach bemessen, welches Unternehmen am meisten Profit erwirtschaftet, die Gesamtwirtschaft am besten am Laufen hält oder die meisten Arbeitsplätze stellt. Nach den Prinzipien der GWÖ lassen sich Unternehmen und Organisationen daran messen, wie sie per se ökonomische, ökologische und soziale Grundsätze miteinander verbinden und damit einen Mehrwert für die gesamte Gesellschaft, für das Wohl aller hervorbringen.

Mit der sich ständig weiterentwickelnden Gemeinwohlökonomie steht nach Auffassung der Regionalgruppe ein Alternativmodell zur Verfügung, welches das bisherige Credo des unendlichen Wirtschaftswachstums ablösen könne. Mitglied David Seifert: "In Zukunft wird das Fördern und Erhalten intakter Ökosysteme an erster Stelle stehen und alles andere, die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit eines Staates, wird sich daran messen lassen müssen, ob dieses Ziel erreicht wird. Dabei geht es schlicht um das Überleben der Menschen. " Und weiter der Homepagebetreuer der Regionalgruppe Peter Trapp: "Mit der Gemeinwohl-Ökonomie erhalten Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit, Transparenz und Mitbestimmung das ihnen zustehende Gewicht. "

Trotz oder gerade wegen der Corona-Beschränkungen will die junge und aktive Regionalgruppe den Aufbruch zu einer ethischen Marktwirtschaft, deren Ziel nicht die Vermehrung von egoistischer und ausbeuterischer Kapitalanhäufung ist, sondern das gute Leben für alle, durch verstärkte Öffentlichkeitsarbeit und parallel dazu mit nach innen und nach außen gerichteter Bildungsarbeit nachhaltig befeuern. Weitere Informationen gibt es im Internet unter bayern. ecogood. org/pfaf fenhofen.

PK