Kipfenberg
Das Gebet am Ölberg

Kipfenberger Figuren zeigen "frühbarocke Ädikula-Architektur"

08.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:34 Uhr
Neben der katholischen Pfarrkirche befindet sich der Kipfenberger Ölberg. −Foto: Kammerbauer

Kipfenberg - Ölberggruppen entstanden als Andachtsstätten im christlichen Raum, nachdem die Kreuzzugsideen aufgegeben und der Zugang zu den Originalstätten für längere Zeit unmöglich geworden waren.

Um 1500 besaß fast jede katholische Pfarrkirche in Mitteleuropa eine Ölberggruppe als Relief oder vollplastische Darstellung, so auch die katholische Pfarrgemeinde "Maria Himmelfahrt" Kipfenberg.

Wenige Szenen in der Bibel zeigen die menschliche Natur Jesu eindrücklicher als das Gebet am Ölberg. Jesus geht mit seinen Jüngern Petrus, Jakobus und Johannes nach seinem letzten Abendmahl hinaus und gelangt in den Garten Gethsemane. Jesus weiß, dass ihn ein schmerzhafter Tod erwartet. Die Evangelisten Markus und Matthäus erzählen, dass Jesus dreimal zu seinen Jüngern zurückkehrt und sie schlafend findet. Im Angesicht des Todes und in seiner größten Not gelingt es seinen Jüngern nicht, ihm beizustehen. "Der Geist ist willig, doch das Fleisch ist schwach. "

Die Kipfenberger Figuren sind in Holz gefasst, sie befinden sich in "frühbarocker Ädikula-Architektur mit toskanischen Pilastern, Triglyphen-Fries und Sprenggiebel", wie es in der denkmalpflegerischen Beschreibung heißt. Christus kniet und blickt zu dem schwebenden Engel empor, seine Jünger schlafen. Der Kipfenberger Ölberg befindet sich neben der katholischen Pfarrkirche "Maria Himmelfahrt".

EK