Neustadt
"Das Feld ist bestellt"

Neustadt Bürgermeister Thomas Reimer tritt nicht mehr an, Marcel Prause will seine Nachfolge antreten

25.10.2019 | Stand 23.09.2023, 9:09 Uhr
Thomas Reimer und Marcel Prause: Glückwunsch vom amtierenden Bürgermeister für seinen nominierten Nachfolger. −Foto: Scholtz

Neustadt (DK) Mit breiter Rückendeckung kann Marcel Prause nun in den Wahlkampf ziehen.

Bei der Aufstellungsversammlung für den Bürgermeisterkandidaten von Neustadts SPD sprachen sich die Anwesenden einstimmig für den 35-jährigen Familienvater, gelernten Chemikanten und derzeitigen Sekretär der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) in München aus.

Der dankte für das Vertrauen, das ihn weiter bestärkt habe in seinem Willen, "euer Bürgermeister zu sein". Der derzeitige Rathaus-Chef Thomas Reimer rief seine Parteifreunde auf, "alles dafür tun, dass du dieses Amt bekommst. " Reimer: "Das sind wir der Bevölkerung schuldig. "

Dass der Sohn des in Neustadt bis zu seiner Pensionierung praktizierenden Internisten und Allgemeinmediziners Wilfried Prause bei den Bürgern der Großgemeinde noch bekannt ist und gut ankommt, haben Bernhard Rieger, Vorsitzender von Neustadts SPD-Ortsverband und Stadtrat sowie Parteimitglieder während des gemeinsamen Veranstaltungs-Marathons in den Frühjahrs- und Sommermonaten erfahren. Rieger: "Ich war immer wieder erstaunt, wie beliebt Marcel bei den Leuten ist. " Der hörte ihnen zu und kam auf diesem Weg "an viele Ideen, die ich als Bürgermeister umsetzen kann". Vor allem in Bezug auf die hohe Lebensqualität, die er für Neustadt erhalten und weiter verbessern will. Dazu zählten neben der Erfüllung der Pflichtaufgaben (Kindergärten, Schulen, Kläranlage usw. ) vor allem der Bau von Wohnungen: "Jeder soll in Neustadt bleiben können. " Grundsätzlich will Marcel Prause die Dinge, die sein Vorgänger gemeinsam mit Stadträten und Verwaltung in den 18 Jahren seiner Amtszeit realisiert hat, fortsetzen und Angefangenes vollenden.

"Das Feld ist bestellt", betonte Thomas Reimer nicht ohne Stolz und führte dazu auch die positive Finanzlage der Stadt an: Neben dem Schuldenstand von 3,2 Millionen Euro, dem Rücklagen von knapp 12 Millionen gegenüberstehen, sei alles bezahlt, "was wir gemacht haben". Reimer freut sich zudem, dass auch sein nominierter Nachfolger erkannt hat, "dass die wirtschaftliche Entwicklung kein Selbstläufer ist, sondern eine immerwährende Aufgabe unserer Gemeinde". Ebenso dessen angekündigtes Engagement für den Technologie-Campus, für den die Vorbereitungen kurz vor Abschluss stehen sowie die Fortsetzung der Sanierung der Innenstadt, bei der nun der Schwerpunkt auf dem Bahnhofsumfeld liegen soll. Danach, so versprach Prause, seien die Ortsteile an der Reihe.

In seiner Tätigkeit als Gewerkschaftssekretär sieht der Kandidat "viele Parallelen zum Bürgermeisteramt". Da wie dort habe man die Möglichkeit "aktiv zu gestalten und Entscheidungen zum Wohl der Mitglieder bzw. Mitbürger zu treffen". Als Sekretär benötige er wie der erste Mann im Rathaus dazu aber auch "Mitstreiter mit Talenten und Fähigkeiten". Ebenso die Familie, die ihm ihre volle Unterstützung zugesagt habe. Schließlich kommen auf seine Frau und die beiden Töchter Veränderungen zu, die schon mit dem Umzug vom derzeitigen Wohnsitz Wolnzach nach Neustadt beginnen, das für Prause "immer mein Lebensmittelpunkt geblieben ist". Dort hat er unter anderem die Grundschule besucht und seine Ausbildung bei der Bayernoil absolviert.

Der offiziellen Nominierung des Bürgermeisters folgt demnächst die Zusammenstellung der Liste für die SPD-Stadtratskandidaten, dann kann der Wahlkampf beginnen. Reimer: "Da liegt noch viel Arbeit vor uns. "

Gabriele Scholtz