Ingolstadt
Das Ende von Elanza

Modekaufhaus in der Moritzstraße schließt im Februar wegen Insolvenz des Betreibers Alle Mitarbeiter gekündigt

09.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:50 Uhr

"Alles muss raus": So heißt es derzeit beim Modekaufhaus Elanza in der Moritzstraße. Nach nicht einmal einem Jahr Geschäftsbetrieb schließt das Unternehmen wieder. Der Grund ist der Insolvenzantrag des Betreibers. Letzter Tag soll der 21. Februar sein. - Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Nicht einmal ein Jahr nach der Eröffnung steht das Kaufhaus Elanza Fashion & Home in der Moritzstraße vor dem Aus. Damals, im Mai 2017, übernahm der Betreiber, die GMG Retail aus Monheim, die Geschäftsräume in Ingolstadt von der seit 2016 insolventen Warenhauskette Strauss Innovation.

Jetzt musste GMG selbst Insolvenz in Eigenverwaltung beantragen.

Das vermeldete bereits Anfang Oktober das Online-Branchenmedium Insolvenz-Portal. Gründe für die Entscheidung seien demnach die "drohende Zahlungsunfähigkeit im laufenden Geschäftsbetrieb" sowie "hohe Anlaufverluste der ersten Monate und, damit einhergehend, Umsätze, die hinter den Erwartungen zurückgeblieben seien", heißt es dort. Das bestätigte jetzt auch der Geschäftsführer der GMG Retail, Rainhard Fislage, im Gespräch mit unserer Zeitung. Letzter Verkaufstag sei voraussichtlich der 21. Februar, ein Mittwoch. "Danach werden wir die Fläche dem Vermieter übergeben", so Fislage.

Das Gebäude an der Moritzstraße liegt direkt am Rand des Rathausplatzes. Insofern ist es bedeutend, da es bisher gewissermaßen als Fortsetzung der Läden in der Fußgängerzone die Kunden an den sonst von Banken und Krankenkassen dominierten Ort heranführte.

Mit Elanza wollte GMG das Konzept eines sogenannten Nachbarschaftskaufhauses mit etablierten und neuen deutschen Markenherstellern im Bereich Damen- und Herrenmode umsetzen. Das sei laut Fislage auch nicht das Problem gewesen. Vielmehr habe die Zeit gefehlt, das Konzept weiter zu optimieren. "In Ingolstadt hat das nicht schlecht funktioniert, aber der Investor hat sich einen schnelleren Cashback vorgestellt", erklärte er. Dahingehend sei von falschen Vorzeichen ausgegangen worden. Den Mitarbeitern in der Filiale in Ingolstadt - eine von bundesweit 13 betroffenen Niederlassungen - hätte man fristgerecht kündigen müssen. Fislage berichtete aber auch, dass derzeit Gespräche mit möglichen Nachmietern für die Verkaufsfläche geführt werden. Sollten diese erfolgreich verlaufen, würden auch die freigestellten Mitarbeiter berücksichtigt werden, so der Geschäftsführer.