Weichering
Dankeschön an Fabritius-Glaßner

Langjährige Geschäftsführerin der Elisa-Familiennachsorge übergibt an Hans Schöffer

21.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:57 Uhr

Abschied und Neuanfang: Renate Fabritius-Glaßner (Mitte) verlässt Elisa, Hans Schöffer, Simone Haftel, Birgit Schiedermeier und Alexandra Sutner (von links) übernehmen die Geschäftsführung, Florian Wild (hinten) bleibt Vorsitzender - Foto: Hammerl

Weichering (DK) Ihr Name ist untrennbar mit dem Familiennachsorgeverein Elisa verbunden. 14 Jahre lang war sie als Botschafterin im Landkreis und darüber hinaus unterwegs, sammelte Spenden und baute Strukturen auf. Jetzt nimmt Geschäftsführerin Renate Fabritius-Glaßner Abschied von Elisa.

Ab Januar wird sie als Projektmanagerin für medizinische Nachsorge an der Universität Regensburg Aufbauarbeit leisten – eine Stabsstelle, die sowohl Chancen als auch Herausforderung bietet. Leichtgefallen ist der 50-jährigen Sozialpädagogin die Entscheidung dennoch nicht.

Elisa-Vorsitzender Florian Wild erinnerte während der Feierstunde in Weichering an den Tag, als er gemeinsam mit Fabritius-Glaßner und Christian Hackl – heute wie zu Beginn Kassier des Vereins – nach Augsburg gefahren war, um sich dort über Familiennachsorge zu informieren. „Es muss ein Verein gegründet werden, man braucht Geschäftsführer und Vorsitzenden“, erfuhren sie als Erstes. „Für den Geschäftsführer habe ich keine Zeit, den musst Du machen“, sagte der Oberarzt damals zur Sozialpädagogin und bot an, selber den Vorsitz zu übernehmen. „Ich weiß nicht, ob ich das noch mal machen würde“, merkte er schmunzelnd an, denn nun wisse er ja, wie viel daran hänge. Die Satzung für den Verein steuerte Rechtsanwalt Hackl bei.

Begonnen hatte die sozialmedizinische Nachsorge als Dienst der Kinderklinik, das erste Jahresbudget lag bei 5000 Euro. Mittlerweile hat Elisa 54 Angestellte und einen Jahresumsatz von 600 000 Euro. Seit 2004 zahlen die Krankenkassen für sozialmedizinische Nachsorge, wenn auch nicht kostendeckend, weshalb der Verein nach wie vor auf Spenden angewiesen ist. Spendengelder in Höhe von 1,2 Millionen Euro wurden im Lauf der vergangenen 14 Jahre für schwerstkranke Kinder und ihre Familien eingesetzt. „Du hast Strukturen für die Region geschaffen, die betroffenen Familien helfen, ja heute nicht mehr wegzudenken sind“, dankte Wild seiner langjährigen Frontfrau. Es mache ihn stolz, dass hier nicht nur im Einzelfall kompetent und mit menschlicher Zuwendung gehandelt werde, sondern nachhaltig die Betreuung vieler ermöglicht werde. „Deine Sicherheit und Erfahrung im Umgang mit sozialpädagogischen Fragen werden wir mit Sicherheit vermissen“, betonte er. So manches Problem sei miteinander gelöst worden, ob Personalunfrieden oder Finanznöte, die anno 2008 zur Gründung einer GmbH führten, nachdem der Verein in jenem Jahr mehr als 120 000 Euro minus gemacht hatte. Das einzige Jahr mit roten Zahlen, wie Hackl ergänzte. Momentan kämpfe Elisa eher mit Personalnot.

Fehlen würden auch Fabritius-Glaßners kommunikative Fähigkeiten, wenn es um die Außendarstellung von Elisa gehe – gegenüber der Öffentlichkeit, aber auch im Umgang mit Entscheidungsträgern aus Politik und Verwaltung. Wild würdigte abschließend Fabritius-Glaßners „ausgeprägte Menschlichkeit“ im Umgang mit Patienten, deren Familien, aber auch den eigenen Mitarbeitern. „Jedes menschliche Schicksal ist dir wichtig“, sagte er und verlas ein Schreiben von Ministerpräsident Horst Seehofer, der als Schirmherr ihren „unermüdlichen Einsatz in der Geschäftsführung des nicht mehr wegzudenkenden Vorzeigeprojektes“ würdigte.

Auch wenn sie jetzt gehe, freue sie sich auf ein Wiedersehen und sei sich sicher, auch später miteinander zu tun zu haben, meinte Renate Fabritius-Glaßner.

Die Geschäftsführung von Elisa übernimmt Hans Schöffer, wenn auch nicht im gleichen zeitlichen Umfang wie seine Vorgängerin. Die Abteilungsleiterinnen Simone Haftel (Nachsorge), Birgit Schiedermeier (Krankenpflege) und Alexandra Sutner (Verwaltung) erhielten mehr Kompetenzen und Aufgaben. „Wir sehen uns als Leitungsteam“, sagte Schöffner.