Corona hat den FCI im Griff

Schanzer müssen nach zweitem positiven Fall das Trainingslager in Südtirol absagen

23.08.2020 | Stand 02.12.2020, 10:42 Uhr
FCI-Torjäger Dennis Eckert-Ayensa −Foto: Bösl

Ingolstadt - Schöne Bescherung für den FC Ingolstadt: Das zehntägige Trainingslager in Südtirol fällt aus.

Kurz vor der Abfahrt am Samstagmorgen erreichte Sportchef Michael Henke die schlechte Nachricht. "Wir haben die Mannschaft und den gesamten Stab am Freitag noch einmal auf Corona testen lassen. Einige Ergebnisse lagen uns am Abend noch nicht vor, einer davon war positiv", erzählt Henke, wie er am Samstag um 6.40 Uhr auf seinem Handy dann die Information erhielt. "Da war uns schnell klar, dass das nichts bringt, mit einem Teil der Mannschaft dorthin zu fahren. Wir haben in Ingolstadt gute Bedingungen. Alleine für das Training müssen wir nicht weg", erklärt Henke.

Die Folgen sind dennoch gravierend. Da Dennis Eckert-Ayensa, der nun schon als zweiter FCI-Profi nach Nico Antonitsch ohne Symptome positiv getestet wurde, engeren Kontakt zu mehreren Teamkollegen hatte, muss nicht nur er, sondern auch etwa ein Drittel der Mannschaft in Quarantäne. Dadurch ist vorerst mindestens bis Dienstag das Teamtraining ausgesetzt. Dann gibt es eine weitere Testreihe. "Falls diese negativ ausfällt, könnte der Rest der Mannschaft wieder zusammen trainieren", sagt Henke.

Ansonsten ist individuelles Training angesagt. Das heißt, dass wie schon in den Corona-Anfangszeiten den Spielern Räder zur Verfügung gestellt werden, damit sie wenigstens an der körperlichen Fitness arbeiten können. "Wir versuchen, das Beste daraus zu machen. Wir haben mit Jörg Mikoleit einen hervorragenden Athletiktrainer, der schon in der vergangenen Saison ein super Programm für die Spieler entwickelt hat. Da müssen wir wieder hin", meint Henke und setzt seine Hoffnungen zudem auf Trainer Tomas Oral. "Es kommt wirklich knüppeldick. Erst das dramatische Saisonende, nun der schwierige Start. Aber vielleicht ist das die Prüfung, die wir brauchen. Der Trainer predigt das jeden Tag, dass die Mannschaft mit Widerständen klarkommen muss, sei es in Spielen durch Platzverweise und Elfmeter oder eben jetzt durch äußere Einflüsse", sagt der 63-Jährige, der selbst aus einem reichen Erfahrungsschatz seiner Trainerlaufbahn schöpfen kann.

Insofern hält Henke den Zeitpunkt dieser Störfeuer noch für relativ günstig. "Nach dem ersten Spieltag wäre so eine Situation schlechter", meint Henke und hält die Vorbereitungszeit bis zum DFB-Pokalfight gegen Fortuna Düsseldorf am 12. September noch für ausreichend. Allerdings könnte das möglicherweise erst zweite Testspiel gegen den 1. FC Heidenheim am 4. September nun schon die Generalprobe werden und dadurch enorme Bedeutung erlangen. "Unser Vorteil ist, dass Mannschaft und Trainer in dieser Saison eingespielt sind", sagt Henke und versucht die positiven Seiten zu sehen.

Daher drängt ihn dauch ie Zeit bei den Neuverpflichtungen nicht. "Wir sind uns mit einigen Spielern einig, aber es fehlt noch an der Zustimmung der Vereine. Wir lassen uns Zeit, weil wir darauf bauen, wirklich gute Spieler zu holen. Wir werden auf dem Transfermarkt nur wenig machen, aber das, was wir machen, muss sitzen", erklärt Henke seine Strategie. Weitere Störfeuer sollten bis zum Saisonstart nun aber nicht mehr kommen.

DK