Ingolstadt
Commerzbank hält an Filialen fest

Niederlassung legt bei Neukunden und Kreditvergaben zu neue Standorte nicht ausgeschlossen

28.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:45 Uhr

Freuen sich über ein gutes Ergebnis im vergangenen Jahr: Hartmut Dendtel, Stephan Sebald und Christian Feil von der Commerzbank (von links). - Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Bankgeschäfte am PC abzuwickeln, ist für viele Kunden mittlerweile alltäglich geworden. Der Trend zur zunehmenden Digitalisierung geht auch an der Commerzbank nicht vorüber. So investierte das Kreditinstitut auch im vergangenen Jahr wieder kräftig in seine Multikanal-Digitalisierungsstrategie.

An ihren über 1000 Standorten bundesweit - darunter auch zwei in Ingolstadt - wolle die Bank jedoch festhalten. Das versicherte am Dienstag bei der Vorstellung der Zahlen für das Jahr 2017 Stephan Sebald, Leiter der Niederlassung Regensburg, zu der auch die Ingolstädter Dependancen gehören.

"Rund 500 000 Menschen besuchen täglich eine unserer Filialen, es gibt also offensichtlich einen Bedarf dafür", legte Sebald dar. Wenn sich ein neuer Standort abzeichne - und das gelte im Besonderen für eine wirtschaftlich stark prosperierende Region wie Ingolstadt, ergänzte Filialdirektor Hartmut Dendtel - werde man sogar weitere Filialen eröffnen. Eine weitere gute Nachricht für Privatkunden der Commerzbank: "Das Girokonto bleibt kostenlos", sagte Sebald. "Mit diesem Angebot überzeugen wir am Markt."

Insgesamt verzeichnete die Niederlassung netto mehr als 3300 neue Privatkunden. Über 800 davon entfielen auf Ingolstadt, so Dendtel. "Wir haben hier überdurchschnittlich erfolgreich agieren können", sagte er. Dies gelte auch für den Bereich der Immobilienfinanzierung, der in Ingolstadt eine Gesamtkreditsumme von fast 67 Millionen Euro in der Baufinanzierung vorweist. Insgesamt betrug das Neugeschäftsvolumen bei Immobilienkrediten 222 Millionen Euro. "Das entspricht einer Steigerung um fast 33 Prozent", so Sebald.

Stolz sei man vor Ort auch auf den stabilen Bestand in der Mitarbeiterzahl. Derzeit seien in den beiden Ingolstädter Filialen 20 Mitarbeiter und ein Auszubildender beschäftigt. Im Sommer komme ein weiterer hinzu. Zum zweiten Mal in Folge hätte der Standort zudem in einem internen Ranking der Kundenzufriedenheit bundesweit den dritten Platz erreicht. Für einen mittelgroßen Standort sei dies ein sehr gutes Ergebnis, so Dendtel. "Es zeigt, wie gut meine Mitarbeiter mit den Kunden ins Gespräch kommen." Insgesamt betreue die Commerzbank aktuell mehr als 93 000 Kunden in der Region. Das entspreche einem Plus von über drei Prozent, so Sebald.

Neu in Ingolstadt sei sogenannte das Wealth Management. Es biete "maßgeschneiderte Leistungen für Kunden mit höchsten Ansprüchen" im Bereich Immobilienkauf, -bewertung und -beratung. "Wir können hier extrem individuell auf die Kunden eingehen", so Sebald. Mit der Nachfolgeplattform ging er auf eine Neuerung im Bereich der digitalen Angebote ein, die Geschäftskunden bei Bedarf helfen soll, ihre Unternehmensnachfolge zu regeln. Privatkunden können mit der Baufi-App online eine Immobilienbewertung durchführen oder sich ein Finanzierungsangebot mit sofortiger Kreditzusage ausstellen lassen.

Auch die Mittelstandsbank der Niederlassung Regensburg habe 2017 ein "sehr gutes Ergebnis" erzielt, wie deren Leiter Christian Feil sagte. Demnach konnte das Kreditvolumen um neun Prozent auf über 1,6 Milliarden Euro gesteigert werden. Die Anzahl der Firmenkunden wuchs um 55 auf rund 1150. Feil machte deutlich, dass in der Region 10 vor allem der Export einen Boom erfahre. "Die Exportfinanzierung konnte um vier Prozent zulegen", sagte er und ergänzte, dass die Commerzbank als einer der führenden Finanzierer des deutschen Mittelstands rund ein Drittel des deutschen Außenhandels abwickle.