Obereggersberg
Bunter Protest gegen Mobilfunk

Bürger von Obereggersberg setzen sich mit Plakaten zur Wehr – Lösch fordert rechtliche Schritte gegen Anlage

21.11.2013 | Stand 02.12.2020, 23:24 Uhr

Protest im Dorf: Die Bürger von Obereggersberg machen mit Plakaten gegen die geplante Mobilfunkanlage mobil - Foto: Janda

Obereggersberg (sja) Der Streit um eine geplante Mobilfunkanlage in Schloss Eggersberg ist nun auch optisch nicht mehr zu übersehen. Mehrere Bürger von Obereggersberg machen seit einigen Tagen mit Plakaten auf ihren Kampf aufmerksam.

Die selbst gemalten Banner verteilen sich über das gesamte Dorf. „Muss unser Schloss strahlen“, „Recht auf saubere Umwelt“ und „Was ist wichtiger? Die Gesundheit unserer Kinder oder der Mobilfunkmast im Schloss“ ist unter anderem darauf zu lesen.

Unterdessen gehen hinter den Kulissen die Gespräche weiter. Während die Bürger dieser Tage weitere Schritte prüfen, untersucht die Telekom als künftiger Betreiber der Anlage im Dachstuhl von Schloss Eggersberg einen weiteren Alternativstandort auf der gegenüberliegenden Talseite. Dabei handelt es sich bereits um den dritten Vorschlag; ein Grundstück beim Thanner Hochbehälter und der Obereggersberger Kirchfelsen kamen für das Unternehmen aus technischen und finanziellen Gründen nicht infrage. Das Ergebnis der jetzigen Überprüfung soll nach Auskunft des Konzerns in einigen Tagen vorliegen. Dann soll sich auch der Riedenburger Stadtrat erneut mit dem umstrittenen Projekt befassen. Die nächste Sitzung des Gremiums findet voraussichtlich am 2. Dezember statt.

In diesem Zusammenhang erinnert der stellvertretende Bürgermeister Siegfried Lösch (CSU) erneut an den bestehenden Beschluss des Stadtrats. Dieser hatte in seiner Sitzung Anfang des Monats das Schloss als Standort für die geplante Mobilfunkanlage einstimmig abgelehnt. „Wir sind dagegen und das gilt nach wie vor“, stellt er klar und fordert, weiter nach Möglichkeiten zu suchen, wie die Kommune rechtlich gegen das Projekt vorgehen kann.

Gleichzeitig will der Vize-Bürgermeister in Zukunft einen vergleichbaren Fall verhindern. Aus diesem Grund besteht er weiterhin auf eine Überplanung des gesamten Gemeindegebiets. „Dabei müssen wir ähnlich wie bei der Windkraft bestimmte Konzentrationsflächen ausweisen“, stellt er klar. Nur dadurch könne die Stadt dem möglichen Vorwurf einer Verhinderungsplanung entgegensteuern. Bei diesem Prozess setzt Lösch auf Erfahrungswerte aus den Gemeinden Mainburg und Langquaid, wo es einen derartigen Plan bereits gibt.