Eichstätt
Bündnis 90/Die Grünen: Endlich ein eigener Ortsverband

Simone Zink und Thomas Maget bilden Doppelspitze - 30 Mitglieder in Eichstätt

24.07.2021 | Stand 23.09.2023, 19:56 Uhr |
Unter dem bunten Zirkuszelt des Kreisjugendrings wurde der Ortsverband Eichstätt von Bündnis 90/Die Grünen gegründet. Sprecherin Simone Zink, Beisitzende Hannah Rautenberg, Sprecher Thomas Maget und Schriftführer Wolfgang Wollny. − Foto: Luff

Eichstätt - Der Kreisverband Eichstätt von Bündnis 90/Die Grünen ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen: Allein in Eichstätt haben die Grünen derzeit etwa 30 Mitglieder. Daher wurde es nun für die Partei Zeit, einen eigenen Ortsverband zu gründen, nachdem die Gemeinden Walting, Denkendorf, Hepberg, Kösching, Gaimersheim und Buxheim diesen Schritt bereits gegangen waren. Am Sonntagabend war es dann so weit: Unter der Wahlleitung von Kreissprecherin Nicole Lorenz wählten die Eichstätter Grünen einen vierköpfigen Vorstand, der paritätisch mit zwei Frauen und zwei Männern besetzt ist.

Klimaschutz und Jugend als Schwerpunkte

Die Grünen sind für besondere Orte bekannt, an denen sie ihre Versammlungen gerne abhalten. Nachdem der Kreisverband im vergangenen Jahr coronabedingt in einem Reitstall bei Schönbrunn getagt hatte, versammelten sich die Eichstätter Parteimitglieder diesmal unter dem bunten Zirkuszelt des Kreisjugendrings unweit der ehemaligen Haifischbar. Als prominente Gäste sprachen die Landtagsabgeordnete Claudia Köhler und der Bundestagskandidat im Wahlkreis Joachim Siebler. Den Abend moderierte Stadt- und Kreisrätin Simone Zink. Kämpferisch gab sich MdL Claudia Köhler in ihrer Begrüßungsrede und benannte den Klimaschutz und die Jugend als Schwerpunkte ihres politischen Engagements. So hätten die jüngsten katastrophalen Überschwemmungen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Südbayern der Priorität des Klimaschutzes eine dramatische Aktualität gegeben. "Es ist jetzt Zeit zum Handeln", mahnte die Politikerin an und wies darauf hin, dass die Ziele der Grünen zum Schutz des Klimas seit Jahren in der Schublade liegen. Gerade die Nähe Eichstätts zu einem großen Autobauer müsse als Impuls verstanden werden, die deutschen Hersteller bei ihrer ökologischen Neuausrichtung auf alternative Antriebe zu unterstützen. Die Interessen der Jugendlichen werden nach Ansicht von Köhler trotz der 18 Monate Pandemie noch zu wenig vertreten. Sie nannte als Tätigkeitsfelder staatlicher Bringschuld die Finanzierung von digitalen Endgeräten und Luftreinigern, an denen sich der bayerische Staat nur sehr zögerlich beteilige und weitgehend Bundesmittel ausschöpfe. Außerdem müssten mehr Sozialarbeiter an den Schulen finanziert werden.

Ganz ähnlich forderte Joachim Siebler endlich Taten beim Klimaschutz. Als Moorschutzexperte verwies er auf das durch ein großes Bauvorhaben gefährdete Schuttertal im nahen Nassenfels und kam dann auf das Thema Gesundheit zu sprechen. In Eichstätt ist eine neue Psychiatrische Tagesklinik geplant und Siebler schlug vor, diese nicht in eine Konkurrenzsituation zu den bereits vorhandenen Kliniken der Region zu bringen, sondern in den bereits bestehenden Zweckverband der Region Ingolstadt zu integrieren.

Ortsverband übernimmt die Kreissatzung der Partei

Nachdem die Eichstätter Grünen sich bereits vorab darauf verständigt hatten, keine eigene Satzung für ihren Ortsverband zu begründen, sondern die Kreissatzung der Partei zu übernehmen, schritt man zur Wahl von jeweils einem Sprecher und einer Sprecherin, einem Schriftführer und einer Beisitzerin. Die Satzung der Partei schreibt nach dem Frauenstatut eine gleich hohe Zahl von Frauen und Männern im Vorstand vor, sodass es im ersten und im letzten Wahlgang ausschließlich weibliche Kandidaten gab. Die vier Kandidaten stellten sich kurz vor und wurden ohne Gegenkandidaten jeweils einstimmig gewählt.

Zur Sprecherin bestimmten die Anwesenden Simone Zink, Event-Managerin beim Projekt "Mensch in Bewegung" der Universität. Sie gab als ihr Ziel an, den Ortsverband Eichstätt zu vergrößern und weitere Mitglieder für die Partei anzuwerben. Ihr zur Seite steht Sprecher Thomas Maget, ein 40-jähriger Realschullehrer, der ebenfalls die Grünen in der Stadt Eichstätt präsenter machen möchte. Neben diesem Sprecher-Duo wurden Wolfgang Wollny als Schriftführer und Hannah Rautenberg als Beisitzerin gewählt. Der 47-jährige Wollny sitzt seit 2008 im Eichstätter Stadtrat und unterrichtet am Gabrieli-Gymnasium. Hannah Rautenberg ist erst seit Kurzem in der Domstadt wohnhaft und ist Lehrerin an der Mittelschule. Claudia Köhler, Joachim Siebler und Nicole Lorenz gratulierten zur Gründung des Ortsverbandes, dessen Arbeitsschwerpunkt in den nächsten Wochen und Monaten die Vorbereitung und Durchführung des Bundestagswahlkampfes darstellen soll.

EK

Robert Luff

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