Buch
"Buch bebt" zum Feuerwehrjubiläum

06.05.2010 | Stand 03.12.2020, 4:02 Uhr

 

Buch (EK) "Buch bebt!", unter diesem prägnanten Motto feiert die Ortschaft, die seit der Gebietsreform in den 1970er Jahren zum Markt Kipfenberg gehört, vom 18. bis 20. Juni das 135-jährige Gründungsjubiläum ihrer Freiwilligen Feuerwehr (FW), die zu den kleinen Wehren im Landkreis Eichstätt zählt.

Bereits seit Oktober 2007 laufen die Vorbereitungen für dieses "Jahrhundertereignis" in der 174 Einwohner (Stand: 5. Mai) zählenden Ortschaft, deren Feuerwehr über 100 Mitglieder zählt. Damals beschloss die Mitgliederversammlung des Feuerwehrvereins unter Führung des Vorsitzenden Franz Eckerle, sich eine Fahne zuzulegen und deren Weihe im Jahr 2010 zu feiern.

Die Jubiläumsfeier beginnt am Freitag, 18. Juni, mit einer Rocknacht, die von Shark, "der allerbesten Coverband des Südens", wie sie sich selbst bezeichnet, gestaltet wird. Am Samstag, 19. Juni, steigt ein Stimmungsabend mit der Partyband Musikuss im Festzelt. Zu diesem Abend haben die Veranstalter Vertreter aus allen Ortschaften, die den Namen "Buch" tragen, eingeladen.

Der Festsonntag steht ganz im Zeichen der Fahnenweihe im Rahmen des Gottesdienstes. Am Nachmittag steht der Festzug, zu dem neben vielen Feuerwehren und Vereinen auch zahlreiche ehemalige Bucher erwartet werden, auf dem Programm. Eine zünftige Wiesnparty mit der Kapelle Bayerntop rundet das dreitägige Feuerwehrjubiläum ab. Schließlich hat sich für Montag, 21. Juni, der ehemalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber zu einem politischen Abend angekündigt.

Von Michael Pfaller aus Buch wurde die Fahne entworfen. Sie zeigt auf der Dorfseite auf dunkelblauem Samt die Bucher Kirche, die dem heiligen Sebastian geweiht ist. Im Hintergrund sind Johannisfeuer und Maibaum, die gesellschaftlichen Aktivitäten mit denen die Feuerwehr das Ortsleben bereichert, zu sehen. Auf der dunkelroten Rückseite sind das Feuerwehrhaus mit dem heiligen Florian, sowie die alte, eigens zum Jubiläumsfest von Michael Pfaller restaurierte Feuerwehrspritze abgebildet.

In der Festschrift, zu der Günther Herde aus Irlahüll die Recherchen durchführte, wird neben der Orts- und Kirchengeschichte ausführlich auf die "Höhen aber auch Tiefen", wie Schirmherr Johann Bemsel in seinem Grußwort schreibt, der Bucher Feuerwehr eingegangen. Die erste schriftliche Erwähnung Buchs stammt aus dem Jahre 1186. 1561 erwarb Bischof Martin das Dorf für das Hochstift Eichstätt. Ab 1802 stand Buch unter der Herrschaft der Herzöge von Toskana. 1806 kam es zu Bayern.

Im Jahr 1860 beschloss die Gemeindeversammlung, das "Feuerlaufen" dauerhaft zu regeln. 15 Jahre später, im Jahr 1875 wurde bei dem "Glockengießer Kopfmüller in Eichstätt eine Feuerspritze ohne Räder im Werthe von 150 fl" beschafft. Der Betrag sollte aus der Gemeindekasse mittels Umlagen gedeckt werden. Zur Beförderung der Tragspritze waren vier Mann erforderlich. Am Einsatzort wurde das Wasser mit Eimern in die Spritze geschüttet.

Aufgrund einer Verfügung des Bezirksamtes wurde am 1. Juli 1875 in Buch eine Pflichtfeuerwehr gegründet. Die Pflichtfeuerwehren des 19. Jahrhunderts leisteten ihren Dienst nicht immer zur vollen Zufriedenheit der Brandleiter. Als Grund liegt nahe anzunehmen, dass die Teilnahme an den Übungen oft nur als lästige Pflicht empfunden wurde. Abhilfe sollte deshalb die Gründung Freiwilliger Feuerwehren schaffen, und so kam es am 12. Mai 1895 auch in Buch zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr. Am 3. Juni 2000 gründeten 34 Feuerwehrler den Feuerwehrverein. Zweck der Gründung "sei es, die Dorfgemeinschaft zu stärken, die Ausbildung der Feuerwehrler zu aktivieren, das Auftreten der FW Buch in der Öffentlichkeit darzustellen, das Vereinsleben und die Zugehörigkeit zur FW zu pflegen und die Notwendigkeit der FW zu unterstreichen."