Breitband in Aresing rückt näher

15.10.2008 | Stand 03.12.2020, 5:30 Uhr

Ihr Konzept für die Breitbanderschließung in der Gemeinde Aresing legten Fachleute eines Ingenieurbüros dem Aresinger Gemeinderat in der jüngsten Sitzung vor.? Fotos (2): Preckel

Aresing (pre) Die Breitbanderschließung für ein schnelles Internet in der Gemeinde Aresing könnte schneller verwirklicht werden als noch vor wenigen Wochen angenommen. Am Dienstag stellten Fachleute eines Ingenieurbüros ihr ausgearbeitetes Konzept dem Gemeinderat vor und kamen zu dem Ergebnis, dass, wenn die Telekom mitziehe, das gesamte Gemeindegebiet mit Glasfaserkabel ausgerüstet werden könnte.

"Macht da die Telekom überhaupt mit", fragte Gemeinderat Albert Streicher in die Runde und erhielt vom Geschäftsleiter des Ingenieurbüros, Karl Manstorfer, zur Antwort: "Sie ist grundsätzlich daran interessiert." Aresing habe das große Glück, dass bereits ein Glasfaserkabel von Schrobenhausen aus im Ort verlegt sei, das derzeit von der Firma Bauer Maschinen genutzt werde. Das Glasfaserkabel gehöre der Telekom und stehe bei einer Erschließung auch den Haushalten zur Verfügung, hieß es.

Mit der ausgearbeiteten Bestands- und Bedarfsanalyse sowie dem Konzept zur Breitbanderschließung für die Gemeinde Aresing hatten sich die Fachleute mit Bürgermeister Horst Rössler sogar schon auf den Weg zur Regierung von Oberbayern gemacht, um eventuell an Fördertöpfe heran zu kommen. "Dort war man schwer beeindruckt", sagte der Bürgermeister, denn andere Gemeinden seien mit ihren Vorstellungen längst noch nicht so weit. Aresing könnte bei den noch festzulegenden Förderrichtlinien sogar als Modellgemeinde den Vorreiter machen, sagte Rössler. Dass eine Breitbandversorgung die Gemeinde eine Menge Geld koste, wurde am Rande deutlich. Trotzdem wolle Aresing tief in die Tasche greifen, denn die so genannte DSL-Verfügbarkeit sei mit Voraussetzung einer guten Infrastruktur.

Projektleiter Michael Himmelstoß von einem Ingenieurbüro aus Regensburg legte die Ausarbeitungen vor und begann sein Referat zunächst mit einem Technologieüberblick. Schnell kristallisierte sich bei den Räten heraus, dass für die Gemeinde nur eine kabelgebundene Lösung in Frage kommt. Eine Funklösung, wie sie zum Beispiel in Langenmosen mit dem so genannten Wimax-System eingerichtet wurde, werde von der Aresinger Bevölkerung nicht akzeptiert. "Außerdem wäre dafür eine Sichtverbindung notwendig", sagte Himmelstoß, schon ein Baum könnte dann zu Störungen führen.

Nun ist es aber nicht so, dass es im Ort Aresing keine DSL-Verbindung gibt, wie das etwa in einigen Ortsteilen der Fall ist. Doch die vorhandenen Möglichkeiten basieren auf Kupferdrahtleitungen und sind für das schnelle Internet nicht besonders geeignet. Der Netzknotenpunkt liege in Schrobenhausen in der Nähe der Firma Südstärke. Je weiter weg sich Internetbenutzer von diesem Netzknotenpunkt befinden, um so schlechter würden die Leistungsmerkmale.

Das soll mit Glasfaser anders werden. Der Gemeinderat favorisierte eine Anbindung für alle Haushalte, auch in den Ortsteilen, und zwar mit der maximal möglichen Leistung.

Voraussetzung sei ein entsprechender Vertrag des Benutzers mit dem Netzbetreiber. So könnte beim Ausbau des Glasfaserkabelnetzes die bestehende Leitung auf etwa halben Weg von Schrobenhausen in Richtung Rettenbach und Autenzell abgezweigt werden. Das soll dann geschehen, wenn die Arbeiten für den geplanten Geh- und Radweg beginnen. Die Weiterleitung in Richtung Oberlauterbach und Niederdorf wäre, wie auch in Richtung Weilenbach, von Aresing aus möglich. Jetzt wartet das Ingenieurbüro auf das Angebot der Telekom. "Wir bleiben dran", sagte Manstorfer und gibt sich optimistisch.