Die Menschen in Deutschland geben nach Angaben eines Branchenverbands mehr Geld für Produkte aus fairem Handel aus.
Der Umsatz sei im vergangenen Jahr um 13 Prozent auf 1,473 Milliarden Euro gestiegen, teilte das Forum Fairer Handel in Berlin mit. Das Geld floss meist in Lebensmittel, zu einem Drittel allein in Kaffee.
Es gibt mehrere Kennzeichen und Siegel für Produkte, deren Anbieter besonderen Wert auf gerechte Löhne und bessere Arbeitsbedingungen in den Herkunftsländern legen. Der Begriff „fair“ ist rechtlich aber nicht geschützt, der Verband erkennt nur bestimmte Partner an.
Bisher ist fair gehandelter Kaffee eine Nische. Er macht laut Verband 4,8 Prozent am Gesamtabsatz von Röstkaffee aus. Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hatte im Frühjahr vorgeschlagen, fair gehandelten Kaffee vorübergehend von der Kaffeesteuer zu befreien. Sie liegt derzeit bei 2,19 Euro pro Kilogramm.
Das Forum Fairer Handel findet den Vorstoß gut. Es sollten aber nur solche Betriebe steuerlich entlastet werden, die zum Beispiel hohe soziale Standards einhalten, definierte feste Preise zahlten und eine externe Überprüfung zuließen, forderte der Verband.
„Für die meisten von uns gehört die duftende Tasse Kaffee am Morgen zum Alltag dazu. Doch für die Menschen, die ihn anbauen, werden die Lebens- und Arbeitsbedingungen immer härter“, erklärte die Verbandsvorsitzende Andrea Fütterer im Jahresbericht. Bauern bräuchten auch wegen des Klimawandels mehr Unterstützung.
Forum Fairer Handel zum Geschäftsjahr 2017
Ausführlicher Jahresbericht zum fairen Handel
Informationen des Zolls zur Kaffeesteuer
dpa
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