Beilngries
Botschaft und Begegnung

Bischof Gregor Maria Hanke verleiht Patrozinium zusätzlichen Glanz

24.02.2013 | Stand 03.12.2020, 0:28 Uhr

 

Beilngries (DK) Schon vor Beginn der heiligen Messe ist die Stimmung eine ganz besondere gewesen. Und auch das Gotteshaus selber erstrahlte gestern in besonderem Glanz, als Bischof Gregor Maria Hanke zum 100. Geburtstag der Stadtpfarrkirche St. Walburga ein Pontifikalamt feierte.

Die Erwartungen der vielen Gläubigen, aber auch der Kirchenverantwortlichen waren hoch, immerhin sollte das Patrozinium im Jubiläumsjahr etwas ganz Besonderes sein. Dafür sorgte nicht zuletzt der Besuch von Bischof Gregor Maria Hanke aus Eichstätt – seinem ersten in offizieller Mission in Beilngries überhaupt. Das Zusammenspiel aus dem Patrozinium, dem Kirchenjubiläum und dem Auftreten des Bischofs sorgte dafür, dass diese Erwartungen wohl bei allen Gottesdienstbesuchern übertroffen wurden.

Als erstes durften die zahlreichen Fahnenabordnungen der Vereine in die gefüllte Kirche einziehen, mit Bischof Hanke reihten sich Stadtpfarrer Josef Funk, Kaplan Ulrich Schnalzger, Pater Josef Alangattukaran, Funks Vor-Vorgänger Michael Harrer, die weiteren Ruhestandsgeistlichen Josef Bierschneider und Josef Fersch sowie Kaplan Dominik Pillmayer mit Bischofssekretär Domvikar Sebastian Bucher ein. Zahlreiche Ministranten, auch aus den Pfarreien Kottingwörth und Kirchanhausen, sorgten für einen würdigen Rahmen. Festlich auch die liturgische Ausgestaltung mit Kirchenchor, Bläsergruppe, Soli und besonderen Orgelklängen.

Auch wenn Stadtpfarrer Josef Funk zu Beginn auf den vollen Terminkalender des Bischofs hinwies, konterte dieser mit dem Hinweis, dass es die erste Aufgabe eines Bischofs sei, Menschen zu begegnen. Das sei viel wichtiger, als in einer Konferenz zu sitzen. Doch er sei aus einem zweiten Grund sehr gerne gekommen: „Ich gratuliere Ihnen zu diesem Gotteshaus“, sagte er. Man fühle sich umarmt, wenn man St. Walburga betrete. Ihm gefalle bei aller Ausschmückung die Konzentration auf das Wesentliche, nämlich den Altarraum und damit die Gemeinschaft mit Gott und die Feier der Eucharistie.

„Ihre Vorfahren haben diese Kirche in einer Zeit des Umbruchs errichtet“, erinnerte der Eichstätter Oberhirte an die Jahre des Kirchenbaus 1911 bis 1913. Hanke wähnte die Gesellschaft auch derzeit in einer Zeit des Umbruchs und warb darum, „Kirche im Inneren neu zu bauen“.

Auch im Alltag bestünde Vieles aus Wiederholungen, halte er immer dann Menschen entgegen, die in der Messe „immer das Gleiche“ und damit Langeweile sehen würden und argumentierten, dass sie auch nur für sich gläubig sein könnten. „Christus versteht sich als Mannschaftstrainer“, machte Hanke deutlich. Nur im feierlichen Miteinander in der Kirche werde der Herr gegenwärtig und wiederum nur „durch dieses Licht kann sich unser Leben weiten“. Über das Licht spannte er den Bogen zur heiligen Walburga, die er als vom Glauben erfüllt und erleuchtet bezeichnete. Walburga sei nicht nur die Patronin der Beilngrieser Stadtpfarrkirche, sondern auch der Diözese, unterstrich er die besondere Beziehung zur Schwester des Eichstätter Bistumsgründers.

Nach dem kirchenschiff-füllenden „Großer Gott, wir loben dich“ nahm sich Bischof Hanke Zeit, die Kinder einzeln zu segnen. „Das Kreuzchen, das ich Euch auf die Stirn mache oder zu Hause die Mama, zeigt euch, dass Jesus da ist und euch lieb hat“, sagte er. Auch für die großen Pfarreiangehörigen nahm sich der Gast aus Eichstätt Zeit: Im Pfarrheim war ein Fastenessen vorbereitet worden, zu dem über 200 Gäste kamen. Auf viele von ihnen ging Bischof Hanke zu, einige suchten von sich aus das Gespräch vor und nach Gulasch- oder Gemüsesuppe. Als kleines Dankeschön waren einige Ehrenamtliche der Pfarrei zum Essen eingeladen.

Eine „Extraschicht“ zwischen Messe und Fastenessen legte Pfarrsekretärin Maria Hogl ein, die die St. Walburgis-Bruderschaft verwaltet. Sie konnte neun neue Mitglieder begrüßen, darunter eine ganze Familie aus Neuzell und auch Erstkommunionkinder des vergangenen Jahres.

Der Ausklang des Jubiläumstages fand erneut in der Stadtpfarrkirche statt. Zu Ehren von Walburga stand eine Vesper mit anschließender Auflegung der Walburga-Reliquie an.