Burgstall (WZ) Es ist schon ein ganz besonders Schauspiel: Gestandene Männer in Tracht stellen sich in der Regel in einer Reihe auf, füllen Schwarzpulver aus der ledernen Umhängetasche in ihre Handböller, schlagen mit dem Verdämmhammer auf den Ladestock, um das Pulver zu verdichten.
Alles läuft nach streng vorgegeben Kommandos ab, ein echtes Ritual. Gefeuert wird ebenfalls nach genauer Vorgabe - und nur zu ganz bestimmten, besonderen Anlässen.
Das Böllerschießen hat in Bayern und in Österreich eine jahrhundertelange Tradition, im Gemeindebereich haben die Böllerschützen Burgstall-Niederlauterbach nun ihr silbernes Jubiläum gefeiert: Gegründet haben sich die passionierten Böllerschützen am 16. Dezember 1992, um die alten Traditionen zu wahren. Dafür stehen die Männer allesamt, die unter anderem seit vielen Jahren auch fester Bestandteil der offiziellen Volksfesteröffnung in Wolnzach sind. Es müssen eben ganz besondere Anlässe sein, bei denen sie auftreten, besonders war auch ihre kleine Jubiläumsfeier im Gasthaus Meier in Burgstall: Auf die vergangenen 25 Jahre blickten die Böllerschützen dabei zurück, dachten an die vielen Böllertreffen in Ilmendorf, Reichertshausen, Ilmmünster, Bad Gögging, Würzburg oder die Fahrt nach Österreich zum Böller- und Prangerschützentreffen. Sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und die Tradition am Leben zu erhalten, das ist ihre Passion.
Das Verein lebt, die Altersstruktur der Schützen ist gemischt. Das freut vor allem die Männer der ersten Stunde, von denen viele noch heute aktiv sind. Und es kommen auch immer wieder Neue hinzu, seit April 2017 zählen die Böllerschützen Burgstall-Niederlauterbach 20 aktive Schützen. Zum Jubiläum ließen sie sich selbst einmal hochleben und freuen sich schon auf das 70. Hallertauer Volksfest in Wolnzach.
