Ingolstadt
Blütenpracht statt Schnee

Frühlingsstart wie im Bilderbuch: März war auffallend warm und deutlich zu trocken

14.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:49 Uhr

Die Baumblüte – wie hier nahe der Donau beim Schloss – setzte diesmal bereits Ende März ein. - Foto: Hauser

Ingolstadt/Manching (DK) Frühstart in den Frühling: Der vergangene März hat zum Ende hin sogar schon große Blütenpracht hervorgebracht. Das ist zwar nicht völlig ungewöhnlich, doch weil der März 2013 bei uns so bitterkalt war, erscheint das überwiegend milde Wetter der vergangenen Wochen bemerkenswert.

Über die lange Distanz wird der März durchaus öfter seiner Einordnung als Frühlingsmonat vollauf gerecht. Das langjährige statistische Temperaturmittel von 3,8 Grad wird im Raum Ingolstadt immer wieder mal deutlich überschritten. Diesmal wurde in der Manchinger WTD-Wetterwarte ein Mittelwert von stattlichen 6,8 Grad ermittelt. Doch die Sechs-Grad-Marke wurde in der Region allein in den vergangenen 30 Jahren schon sechsmal erreicht – wenn man so will, in jedem fünften Jahr.

Über längere Strecken waren im März kontinentale Luftströmungen ausschlaggebend für das Wetter in Süddeutschland. Die Hochdruckgebiete „Guido“, „Helmut“ und „Ingo“ gaben sich über Mitteleuropa die Klinke in die Hand. Bis zur Monatsmitte blieb es weitgehend trocken; in den ersten drei Wochen des Monats brachte nur das Tief „Ev“ am 15. März nennenswerten Niederschlag. Ergiebiger regnete es erst im Zuge des Tiefs „Hannelore“, das sogar maritime Polarluft heranführte und deshalb vom 22. bis 25. März für einen deutlichen Temperatureinbruch und für die markantesten Niederschläge verantwortlich war.

Dennoch blieb die Gesamtregenmenge mit 17,6 Litern pro Quadratmeter durchaus dürftig. Das waren gerade einmal 46,2 Prozent des statistischen Mittels (38,1 Liter), und die Sorgen der Landwirte um ihre Saaten (auch angesichts der im April anhaltenden Trockenheit) ist so durchaus verständlich.

Wärmster Tag des Vormonats war der 21. März mit der am Manchinger Flugplatz gemessenen Spitze von 21,4 Grad. Am kältesten war es in der Nacht zum 1. März mit minus 3,6 Grad.

Die bescheidene Niederschlagsmenge erklärt sich schlicht durch die geringe Zahl der Regentage. An nur sieben Tagen wurde bei der WTD messbarer Niederschlag (mindestens 0,1 Liter pro Quadratmeter) registriert. Im Mittel kommt der März in der Region auf 13 Tage mit Niederschlag; in der Regel sind auch sechs bis sieben Tage mit Schneefall dabei. Das war heuer überhaupt nicht der Fall. Einen März ohne Schnee hat es zuvor bei uns seit 1984 nur zweimal gegeben.

Auch wenn die Durchschnittstemperatur etwas anderes suggeriert, lag die Zahl der Frosttage im Vormonat mit 17 genau im statistischen Mittel. Das ist vor allem durch die häufigen Hochdrucklagen mit starker nächtlicher Auskühlung zu erklären.