Langenmosen
Blitz, Donner und ein Regenbogen

In Langenmosen verfügt die CSU jetzt über eine 8:5-Mehrheit – Gemeindechefin Ahle setzt Zeichen für gute Zusammenarbeit

14.05.2014 | Stand 02.12.2020, 22:42 Uhr

Jedem einzelnen Gemeinderatsmitglied (hier Christian Schels, WJB) schüttelte Bürgermeisterin Mathilde Ahle mit den Worten „auf gute Zusammenarbeit“ die Hand. Zahlreiche Zuschauer, darunter Ahles Amtsvorgänger Thomas Hümbs, verfolgten die Sitzung - Fotos: Hofmann

Langenmosen (SZ) Erwartungsgemäß hat sich die CSU den Posten des Zweiten Bürgermeisters von Langenmosen gesichert. Manfred Baierl übernimmt das Amt von Mathilde Ahle, die am Dienstagabend als neue Gemeindechefin vereidigt wurde.

Es war ein Beginn mit Blitz und Donner: Während draußen ein Gewitter tobte, nahm der für die nächsten sechs Jahre neu gewählte Langenmosener Gemeinderat in der Alten Schule mit der Vereidigung der neuen Mitglieder Florian Harrer, Christian Schels (beide WJB), Christian Ahle und Helmut Bayr (beide FW) sowie mit der Wahl der Bürgermeisterstellvertreter seine Arbeit auf. Für das Amt des Zweiten Bürgermeisters schlug CSU-Chef Anton Neff Manfred Baierl vor, vonseiten der FW nannte Josef Stark deren Bürgermeisterkandidaten Erich Pradel. „Er hat sich’s verdient. Er hat bei der Wahl die drittmeisten Stimmen geholt.“ Was Stark nicht sagte: Der Gemeinderatskandidat mit den – nach Mathilde Ahle – zweitmeisten Stimmen war er selbst. Doch nachdem er bei der konstituierenden Sitzung 2008 und bei der Nachwahl des Dritten Bürgermeisters nach dem Rücktritt von Manfred Burkhart (2012) zweimal den Kürzeren gezogen hatte, wollte er sich ein drittes frustrierendes Erlebnis offenbar ersparen.

Denn was kam, war abzusehen: Mit Bürgermeisterin Ahle und den beiden Vertretern der CSU-nahen Wählergruppe Junge Bürger (WJB) verfügt die CSU im Langenmosener Gemeinderat nun über acht Stimmen, die FW nur über fünf. So lautete das Abstimmungsergebnis 8:5 für Baierl, der die Wahl zum Zweiten Bürgermeister auch sofort annahm. Einen Kandidaten für den Dritten Bürgermeister stellte die CSU nicht; Erich Pradel erhielt zwölf Stimmen, ein Stimmzettel war ungültig. Einstimmig zum weiteren Stellvertreter gewählt wurde Anton Neff als dienstältestes Mitglied des Gremiums.

Abweichende Ansichten gab es bei CSU und FW lediglich noch ein weiteres Mal: Der Rechnungsprüfungsausschuss sollte von vier auf fünf Sitze erweitert werden, um auch den WJB die Möglichkeit zu geben, ein Mitglied zu entsenden und Erfahrung zu sammeln, meinte Manfred Baierl, während Erich Pradel der Ansicht war, vier Mitglieder würden ausreichen – und ausreichend Erfahrung sammeln könnten die Jungen auch in den Gemeinderatssitzungen. Auch hier setzte sich die CSU mit 8:5 Stimmen durch.

Draußen ließ das Gewitter nach, ein leuchtender Regenbogen erschien am Himmel. Im Sitzungssaal stand Mathilde Ahle auf und schüttelte der Reihe nach jedem einzelnen Gemeinderat mit den Worten „auf gute Zusammenarbeit“ die Hand – eine Geste, die offenbar bei allen sehr gut ankam.